Achtung: Wer den Film noch nicht gesehen hat und sich nicht den Spaß verderben will, sollte den ersten Abschnitt besser nicht lesen!!!
Gleich zu Beginn des Films sieht man ein paar Amerikaner, wie sie in (mal
wieder) typisch heldenhafter Manier den Präsidenten von ??? (ich glaube es war
Kasachstan) entführen. Bei dem anschließenden Staatsbankett in Moskau hält der
amerikanische Präsident (Harrison Ford) eine heroische Rede und warnt alle
Terroristen vor weiteren Gewaltakten. Starke Worte, aber nichts dahinter,
könnte man jetzt denken, aber nein, alles entwickelt sich ganz anders.
Während des anschließenden Heimflugs wird Air-Force-One von einer Gruppe als
Reporter getarnter Terroristen entführt, tatkräftig unterstützt von einem der
Mitarbeiter des Präsidenten. Da die Terroristen absolut skrupellos vorgehen und
wild um sich schießen, müssen natürlich auch gleich ein paar Amis dran glauben.
In Panik versucht man, den Präsidenten mit der eigens dafür vorgesehenen
Rettungskapsel in Sicherheit zu bringen, was (scheinbar) auch in letzter
Sekunde gelingt. Dabei muß er aber seine Frau und seine Tochter an Bord
zurücklassen.
Die Piloten bekommen natürlich mit, was passiert, und versuchen eine Notlandung
auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein ;), was der zu allem entschlossene
Anführer der Terroristen aber verhindert.
Wie sich herausstellt (bzw. wie nicht anders zu erwarten) geht es natürlich
darum, das entführte Staatsoberhaupt von Kasachstan freizupressen. Da
inzwischen aber die Rettungskapsel (leer) gefunden wurde, gibt es keine
Beweise, daß der Präsident noch lebt. Deswegen weigert sich der russische
Präsident, den Häftling freizulassen.
Währenddessen spitzen sich die Dinge im Flugzeug immer weiter zu. Harrison Ford
ist an Bord geblieben, und vom Krisenstab der USA erfährt man (wie sollte es
auch anders sein!) daß Ford früher in Vietnam gekämpft hat.
Er erledigt also (natürlich) gleich mal ein paar Terroristen und verschanzt
sich irgendwo im Flugzeug. Da er nebenbei noch ein Handy findet, hat er
inzwischen auch Verbindung mit seinem Krisenstab aufgenommen, und
seltsamerweise gelingt es den Terroristen trotz recht rüder Versuche nicht, ihn
zu schnappen. Fieberhaft wird nun versucht, die Terroristen auszuschalten. Es
gelingt tatsächlich, fast alle Geiseln zu befreien, bei dem Versuch wird aber
der Präsident gefangen, auf den man es ja eigentlich abgesehen hatte. Als
gedroht wird, seine Familie umzubringen, geht dieser schließlich doch auf die
Forderungen ein, und ruft das russische Staatsoberhaupt an. Während der
Präsident von Kasachstan (Jürgen Prochnow) langsam durch die Gefängnisgänge auf
seine Freiheit zumarschiert, gelingt es Harrison Ford mit Hilfe der drei noch
an Bord verbliebenen Amerikaner (worunter sich auch der Verräter befindet) die
Terroristen zu überwältigen und in praktisch letzter Sekunde wird Prochnow doch
noch recht unsanft am Genuß der neu gewonnenen Freiheit gehindert. Damit könnte
der Film eigentlich zu Ende sein, wenn nicht alle Fallschirme weg wären und
wenn Air-Force-One nicht noch von ein paar Migs' beschossen würde. Trotz des
geradezu todesmutigen Einsatzes eines US-Piloten wird das Flugzeug so stark
beschädigt, daß eine Landung unmöglich ist. Nun beginnt eine dramatische
Rettungsaktion. Da das Flugzeug kaum noch Treibstoff hat, bleibt nichts anderes
übrig, als die restlichen Insassen quasi über eine Wäscheleine von einem
Flugzeug zum anderen rutschen zu lassen, wobei dann am Ende endlich auch der
Verräter enttarnt wird und mit dem Flugzeug abstürzt. Letzter Geretteter ist
natürlich der Präsident. Glückliches Ende also.
Ich muß zugeben, daß ich ziemlich skeptisch war, was den Film anbetraf. Ich
dachte nicht, daß er besonders spannend sein würde, aber ich wurde angenehm
überrascht. Die Mimen sind wirklich hervorragend (besonders Gary Oldman spielt
den absolut skrupellosen und durchgeknallten Entführer ungeheuer gut). Leider
werden aber die Amerikaner (und insbesondere) wieder mal als die absolut Guten
dargestellt, die gegen die Bösen zu Felde ziehen müssen. Daran ändern auch
einige wenige Kommentare von Gary Oldman nichts.
Der Film enthält zwar recht gewalttätige Szenen, aber auch ein paar (manchmal
unfreiwillige) komische Elemente, z.B. als die Verbindung des Präsidenten zum
weißen Haus abbricht, weil dem Handy die Batterien ausgehen. Sehr witzig fand
ich auch die erste Szene der Rettungsaktion zum Schluß, als der erste
Amerikaner wie eine Fliege auf die Air-Force-One klatscht.
Die Special Effects sind (wenn auch manchmal etwas unglaubwürdig) ungeheuer gut
und wirklich MÄCHTIG (wenn ihr den Film seht, wißt ihr, was ich meine), ebenso
wie die Stunts. Spannung und Action bietet der Film praktisch von der ersten
bis zur letzten Minute und meiner Meinung nach könnte er Vergleichen mit Speed
durchaus standhalten.
Stephan Hübner