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Interview mit Yvon Rozijn

"Wie aus dem Nichts tauchte der Browser AWeb" auf, berichtete das verduzte "Amiga-Magazin". Und tatsächlich war die nur kurz zuvor bekannt gewordene Veröffentlichung dieses WWW-Browsers Anfang 1996 eine Überraschung für die bis dahin weitgehend in Lethargie verweilende Amiga-Internet-Gemeinde. Die bisherigen (grafischen) Browser, "AMosaic", "IBrowse" und der "Voyager"-Vorgänger "Mindwalker" dümpelten in absturzfreudigen Beta-Fassungen vor sich hin, als mit "AWeb" ein stabiler und vor allem auch (dank des Verzichts auf MUI) sehr schneller Neuankömmling einen bis heute andauernden Konkurrenzkampf auslöste, welcher erheblich dazu beitrug, die Qualität der Amiga-Browser zu steigern. Hinter "AWeb" steckt der Niederländer Yvon Rozijn (37), der seit November 1995 seine freien Programmiertätigkeiten für diverse Unternehmen zugunsten der Arbeit an "AWeb" immer mehr zurückgestellt hat. Das hatte Folgen - vom seit einiger Zeit kommerziell über die kanadische Firma "AmiTrix Development" vertriebenen "AWeb" ist im Januar Version 3.1 erschienen, mit der sich Rozijns Browser, der nun u.a. auch als erster Amiga-Browser JavaScript beherrscht, wieder einen neuen Vorsprung in der Amiga-Version des "Browser-War" verschaffen konnte. Das nachfolgende Interview wurde in englischer Sprache geführt. Die Originalfassung ist im Anschluß an die Übersetzung angefügt.


AG: "Netscape" und sein Vorgänger "Mosaic" wurden nicht nur von Marc Andreessen, sondern von ganzen Teams unter seiner Leitung programmiert. Hinter dem "Internet Explorer" steht sogar die Macht Microsofts. Wie ist es möglich, daß zwei der drei führenden WWW-Browser für den Amiga von Einzelpersonen entwickelt werden konnten ? Handelt es sich bei Dir und Oliver Wagner um Supermänner ?
YR: Über Oliver kann ich nichts sagen, aber ich bin keiner... Es trifft jedoch zu, daß man mir stets nachsagt, schnell zu arbeiten. Bei meinen "richtigen" Jobs sagt man mir manchmal, ich würde fünf- bis zehnmal schneller arbeiten als andere. Vielleicht liegt das daran, daß ich leicht "sehen" kann, wie etwas gemacht werden sollte. Dann schreibe ich es so und es funktioniert (manchmal), während andere vielleicht vor ihrem Monitor sitzen und ihn eine Weile lang anstarren, dies probieren, jenes probieren, bis es endlich funktioniert. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, daß ich außergewöhnlich hart arbeiten würde.
AG: Es gab eine wirklich große Zahl von Verbesserungen von "AWeb" 3.0 auf 3.1 - warum hast Du nicht gleich Versionsnummer 4.0 gewählt ?
YR: Als "AWeb" 3.0 erschien, gefiel es einigen Leuten nicht, daß sie für das Upgrade schon wieder zahlen mußte. Ich dachte mir, daß, wenn "AWeb" 3.1 ebenfalls ein kostenpflichtiges Upgrade werden würde - das zweite innerhalb eines Jahres - viele Anwender es nicht kaufen, sondern lieber z.B. auf den "WebCruiser", der ja auch JavaScript unterstützen soll, warten würden. Außerdem haben AmiTrix und ich bei der Veröffentlichung von "AWeb" 3.0 versprochen, daß es ein kostenloses Update geben werde, das JavaScript unterstützen wird, so daß es tatsächlich keine wirkliche Wahl gab, als dieses freie Upgrade zu veröffentlichen. Deshalb erschien 3.1 passender als 4.0.
Und im Gegensatz zum Wechsel von 2.1 auf 3.0, als viele der internen Routinen von "AWeb" beinahe von Grund auf neu geschrieben wurden, sind die Änderungen von 3.0 auf 3.1 fast ausschließlich Hinzufügungen. Obwohl die Verbesserungen also gewaltig erscheinen mögen, rechtfertigen sie daher keinen wirklichen Versionssprung.
AG: Version 3.1 wurde zur Unterstützung von HTML 4.0 weiterentwickelt. Wieviel von dessen Spezifikationen ist bereits implementiert ?
YR: Vor allem sind alle Tags implementiert. Aber um ehrlich zu sein gab es nicht sonderlich viele Neuerungen im Vergleich zu HTML 3.2 Das wichtigste noch fehlende Leistungsmerkmal sind die StyleSheets, aber diese werden in der nächsten Version von "AWeb" hinzugefügt. Ebenfalls fehlen die JavaScript-Event-Handler (onMouseOver, etc.), die bei HTML bei praktisch jedem Tag eingesetzt werden können, nicht nur wie bisher bei Formularfeldern und Links. Diese Handler sind wichtig, um dynamisches HTML zu ermöglichen. Auch sie werden von der nächsten "AWeb"-Version unterstützt werden.
AG: Wirst Du JavaScript auf den aktuellen Stand bringen ? Und wie steht es mit Java ? Wirst Du eine eigene Version entwickeln oder einfach den Interpreter einer Drittfirma (z.B. Merapi) mittels API einbinden ?
YR:

Ich habe das noch nicht im Detail untersucht, aber so wie ich das aus den Zeitschriften ersehen kann, gibt es einige Unterschiede darin, was Netscape und Microsoft für JavaScript 1.2 halten. Ich könnte viel Aufwand betreiben, um beide Dialekte zu unterstützen, aber falls schließlich einer von beiden verschwinden sollte, hätte ich viel Entwicklungszeit verschwendet. Ich ziehe es vor, ein bißchen zu warten und dann festzustellen, was sich im Netzalltag durchsetzt und das schließlich zu implementieren.

Angesichts des enormen Zeitaufwandes, der zur Entwicklung einer Java-Portierung erforderlich ist, werde ich das nicht selbst erledigen. Das bedeutet, daß ich (oder jemand anderes), sobald ein Java-Interpreter einer Drittfirma erhältlich ist, ein Plug-In schreiben werde, welches diesen unterstützt.

AG: Du macht in "AWeb" ausgiebigen Gebrauch von Datatypes, was einerseits sehr gut ist, indem es die Unterstützung von beinahe jedem Grafikformat garantiert. Andererseits gibt es tatsächlich nur drei Formate, die im WWW verwendet werden - JPEG, GIF und PNG - und indem man Datatypes verwendet, verzichtet man auf die Möglichkeit, für den Anwender eventuell sinnvolle Dinge wie progressive JPEGs oder Interlace-PNGs anzuzeigen. Und animierte GIFs können nach wie vor nur unter Verwendung eines speziellen Plug-Ins angezeigt werden, für das der Anwender erneut eine zusätzliche Shareware-Gebühr bezahlen muß. Hast Du vor, dieses Konzept, Grafiken anzuzeigen, in zukünftigen Versionen zu ändern ?
YR:

Falls niemand gute Plug-Ins für diese Grafikformate schreiben sollte, könnte ich das selbst übernehmen. Aber das würde die sonstige Entwicklung von "AWeb" verzögern. Indem ich diese relativ unabhängigen Aufgaben an Plug-In-Programmierer delegiere, stelle ich schließlich doch noch so etwas wie meine eigene Entwicklungsmannschaft auf die Beine...

Ich weiß, daß das GIF-Plug-In verbessert wird und tatsächlich ziemlich preiswert ist. Neulich teilte mir jemand mit, daß er JPEG- und PNG-Plug-Ins schreiben wolle.

Ich weiß auch, daß einige an einem Datatype-Programm arbeiten. Diese neue Generation von Datatypes wird progressive Bildanzeige unterstützen und vielleicht sogar animierte GIFs. Sobald diese neuen Datatypes erhältlich sind, könnte ich Plug-Ins schreiben, die sich ihrer bedienen. Wahrscheinlich werde ich sie nicht intern unterstützen, da manche Leute möglicherweise lieber bei den alten Datatypes bleiben werden.

AG: "AWeb" ist sogar auf Low-End-Amigas ziemlich schnell. War das nur ein netter Nebeneffekt der Nichtverwendung von MUI oder ist Geschwindigkeit selbst wichtig für Dich ?
YR: Ich begann mit der Programmierung von "AWeb", weil ich von dem langsamen, trägen und instabilen MUI-basierenden Browser "AMosaic" genug hatte. Ich versuchte, etwas schnelleres, ohne MUI, zu schreiben und es stellte sich heraus, daß dies möglich war. Geschwindigkeit war also in der Tat wichtig. Ich versuche natürlich nach wie vor, "AWeb" so schnell wie möglich zu machen, obwohl es angesichts all der neuen Fähigkeiten nicht leicht ist, alles mit gleichbleibender Geschwindigkeit laufen zu lassen.
AG: Eines der bemerkenswertesten Merkmale von "AWeb" ist sein offenes Plug-In-Konzept. Wird dieses von seiten der Nutzer unterstützt ? Kannst Du uns sagen, ob es irgendwelche Leute gibt, die an interessanten "AWeb"-Plug-Ins arbeiten ? Wie sieht es mit Dingen wie "RealAudio" oder Internet-TV aus ?
YR:

Bedauerlicherweise gab es nicht viele Anwender, die mit der Entwicklung von Plug-Ins begannen. Zumindest nicht, soweit mir bekannt ist. Mit der Ausnahme einiger Grafik-Plug-Ins (das AnimGIF-Plug-In und jüngst die oben erwähnten JPEG- und PNG-Plug-Ins) befinden sich derzeit keine weiteren in Entwicklung.

Sachen wie "RealAudio" sind aufgrund von Lizenzfragen schwer zu realisieren. Man muß eine gewaltige Summe bezahlen, bevor man den Quellcode portieren kann - wenn er überhaupt zur Verfügung gestellt wird.

AG: Nachdem die ersten Versionen von "AWeb" (mit Ausnahme der wirklich frühen) Shareware waren, wird es heute kommerziell vom kanadischen Versand AmiTrix vertrieben. Wie kam es zu dieser Kooperation zwischen Dir als holländischem Programmierer und diesem Händler aus Übersee ?
YR: "AWeb" ist mehreren Amiga-Software-Firmen aufgefallen. Sie machten mir Angebote, es kommerziell zu vertreiben. AmiTrix war eine der ersten und bot die besten Konditionen. Alle Verhandlungen liefen über e-Mail, die Briefpost kam nur einmal zum Einsatz - als ich meine Unterschrift unter den Vertrag setzen mußte.
AG: Stefan Burstroem, der Programmierer von "IBrowse", sagte in einem Interview mit dem "AmZeiger", der einzige ernstzunehmende Gegner für seinen WWW-Browser sei "Voyager". Jetzt ist "AWeb" der erste Browser, der in einer offiziellen Version wirklich JavaScript unterstützt - reicht Dir das als Genugtuung ?
YR: Ich kann mir kaum vorstellen, warum er nicht auch "AWeb" als ernstzunehmenden Konkurrenten betrachtet, oder z.B. auch den "WebCruiser". Oder glaubt er vielleicht, ein ernstzunehmender Browser müsse unbedingt MUI verwenden ?
Und, ja, ich bin natürlich sehr zufrieden, daß "AWeb" der erste Browser mit JavaScript-Unterstützung ist. Aber nur in dem Sinne, daß "AWeb" nun allen Konkurrenten voraus ist, nicht um Stefan eine Lektion zu erteilen.
AG: Auf Deiner "Raubkopien"-Seite forderst Du dazu auf, Dir mitzuteilen, wo geknackte Versionen verbreitet werden. Gab es Reaktionen auf dieses Anliegen ?
YR: Nein.
AG: Nachdem Du mit einem Job fertig bist, versuchst Du, Urlaub zu machen  - wenn möglich so lange, wie der Job selbst gedauert hat. Wann wird die Zeit für die "AWeb"-Ferien gekommen sein ? Und wie lange werden diese dauern ?
YR:

Haha, diese Ferien müßten dann aber über zwei Jahre dauern ! Tatsächlich habe ich gerade erst in den letzten Wochen eine kleine "Auszeit" genommen, in der ich nur die letzten Fehler vor der Veröffentlichung entfernt, e-Mail beantwortet, Übersetzungen fertiggestellt, die Demoversion programmiert und ähnliches getan habe. Aber jetzt stehe ich wieder vor dem Beginn einer neuen Entwicklungsperiode. Zuerst werden einige Fehler entfernt, die in Version 3.1 immer noch vorhanden sind, dann ist es an der Zeit, die Style Sheets in Angriff zu nehmen. Falls genug Fehlerbeseitigungen erfolgen, die ein entsprechendes Bugfix rechtfertigen würden, wird es ein solches früher geben - genau wie die 3.0b-Bugfix-Version.

An "AWeb" werde ich solange weiterarbeiten, wie es sich verkauft. Ich investiere meine gesamte Zeit in das Projekt und bekomme gerade genug Geld dafür, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Sobald das nicht mehr der Fall ist, wird, auch wenn es traurig ist, die Entwicklung von "AWeb" ebenfalls beendet sein. Zumindest von meiner Seite aus; falls jemand oder ein Team bereit ist, die Entwicklung fortzuführen, würde ich das nicht unmöglich machen.

AG: Es gibt Pläne, den "Opera"-Browser, einen hocheffizienten WWW-Browser, der auch JavaScript unterstützt, auf den Amiga zu portieren. Und Netscape hat angekündigt, daß man plane, den Quellcode für die angekündigte Version 5 ihres "Navigator"s frei zugänglich zu machen. Was hälst Du von solchen Überlegungen ? Brauchen wir wirklich neue Browser oder haben wir nicht sogar schon genug - "AWeb", "IBrowse", "Voyager" und vielleicht bald auch noch "WebCruiser" ?
YR: Die sollen nur kommen - dann werden wir sehen, ob sie wirklich besser sind. Ich halte es für einen Trugschluß zu glauben, eine Amiga-Version von "Netscape" oder "Opera" würde all das können, was ihre PC-Gegenstücke beherrschen. Die PC-Browser wirken besser, weil sie so viele Plug-Ins unterstützen, und ich gehe nicht davon aus, daß auch all diese Plug-Ins portiert werden.
AG: Nach Netzstatistiken (z.B. bei browserwatch.internet.com) belegt "AWeb" nur den dritten Platz hinter "IBrowse" und "Voyager" was die praktische Verwendung angeht. Könnte das an dem wirklich nicht sonderlich niedrigen Preis liegen, zu dem AmiTrix "AWeb" verkauft ? Oder gibt es für diese Situation andere Gründe ?
YR: Der Preis von "AWeb" ist nicht wirklich so viel höher als der seiner Konkurrenten. Es könnte daran liegen, daß "AWeb" nicht so stark beworben, und vielleicht von nicht so vielen Händlern verkauft wird. Aber Amiga-User werden grundsätzlich nicht in einen Computerladen gehen und das kaufen, das am stärksten beworben wird - andernfalls würden sie jetzt alle schon einen PC verwenden.
AG: "AWeb" benötigt Kickstart 3.0. Glaubst Du nicht, daß es Leute geben könnte, die immer noch 2.x besitzen und dennoch das WorldWideWeb nutzen möchten ?
YR:

Jeder, der immer noch OS 2.x verwendet, sollte umgehend aufrüsten. Viele moderne Programme benötigen 3.x, und darüber hinaus dient der Kauf eines solchen Upgrades auch dazu, den Amiga am Leben zu erhalten.

"AWeb" benötigt OS 3.x nicht nur wegen der Datatypes, sondern auch weil es einige andere Fähigkeiten nutzt. So benötigt etwa das interne Multitasking eine Funktion, die erst ab OS 3.0 vorhanden ist, und die nicht ohne weiteres in OS 2.x nachprogrammiert werden kann. Man darf nicht vergessen, daß OS 3.0 eingeführt wurde, um von Programmieren auch wirklich verwendet zu werden, und nicht dazu, um alles nachzuprogrammieren, damit die Programme auch mit früheren Versionen des Betriebssystems funktionieren.

AG: Was das Internet angeht, scheinen Amiga-User die falsche Wahl getroffen zu haben. Auf WIntel-Rechnern bekommt man eine Menge der Software, die man zum "Surfen" im Internet braucht, umsonst (TCP/IP im Betriebssystem, Telnet umsonst, "Internet Explorer" kostenlos,...). Und auf dem Amiga muß man über 50 DM bezahlen, nur um einen TCP/IP-Stack zu bekommen. Handelt es sich dabei um ein ernstes Problem oder ein Ergebnis der geringen Größe des Amiga-Marktes (sowohl was Kunden als auch was Programmierer angeht) ?
YR: Der Grund, warum all diese Dinge auf PCs umsonst sind, liegt darin, daß sie von großen Firmen gemacht werden, die ihr Geld mit anderen Produkten verdienen. Der Amiga-Markt ist zu klein für große Firmen mit einer weiten (professionellen) Produktpalette, so daß das für den Amiga nicht zutrifft. Andererseits zahlt man natürlich für TCP/IP und für den "Internet Explorer" - wenn man Windows oder einen Windows-PC oder ein anderes Microsoft-Produkt kauft. Auch Microsoft muß das Geld für seine Programmierer irgendwoher bekommen.
AG: In einem IRC-Chat sagtest Du, Du würdest MUI "hassen". Aber mehr und mehr Programmierer und Anwender tendieren dazu, es zu nutzen. Was genau ist es, was Du an diesem System, das ein einheitliches "Look & Feel" garantiert, nicht magst ?
YR:

Der Punkt ist, daß es genau das nicht garantiert, da es so viele GUI-Systeme gibt. Es würde ein wirklich gleichbleibendes "Look & Feel" nur dann garantieren, wenn es zu einem Teil des Betriebssystems würde, so daß wirklich jedes Programm es nutzen müßte. Im übrigen würde ich meinen Amiga verkaufen, sollte MUI wirklich zu so etwas werden...

Mir gefällt das Konzept eines verbesserten und vom Anwender konfigurierbaren GUI, aber ich mag die Art und Weise nicht, in der das in MUI implemtiert wurde. Das Betriebssystem ist so entwickelt worden, daß GUI-Elemente unmittelbar reagieren, indem alle sichtbaren Aktionen von einer spezialisierten Routine vorgenommen werden. Wenn man einen Knopf drückt, zeichnet ihn diese spezielle Routine in einem aktivierten Zustand, so daß man weiß, daß man ihn betätigt hat, auch wenn das Programm selbst zu beschäftigt ist um unmittelbar auf die Eingabe zu reagieren. Mit MUI wird diese Rückmeldung der Routine dem Programm selbst auferlegt. Nur wenn das Programm bereit ist und sich sagt "Mal nachsehen, ob irgendetwas passiert ist, während ich diese Berechnung vorgenommen habe.", wird die Rückmeldung gegeben. Das kann erst Sekunden nach der tatsächlichen Betätigung der Maustaste geschehen. In dieser Hinsicht verhält sich MUI wie Windows, und das sollte jedem Amiga-Anwender Grund genug sein.

AG: Ist es noch sinnvoll, für den Amiga kommerziell zu programmieren ? Oder handelt es sich dabei nur noch um ein zeitintensives Hobby ?
YR: Ich bekomme durch "AWeb" gerade genug Geld, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Und das liegt auch nur daran, daß AmiTrix im Vergleich zu anderen Firmen einen wirklich hohen Anteil auszahlt. Und die Leute bei AmiTrix führen ihre Firma nicht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist also möglich, kommerziell zu programmieren. Aber nur, wenn nicht mehr als ein oder zwei Leute beteiligt sind und man ein "heißes" Produkt zu verkaufen hat.
AG: Arbeitest Du zur Zeit an anderen Amiga-Programmen außer an "AWeb" ?
YR: Nein, "AWeb" nimmt meine gesamte Zeit in Anspruch.
AG: Als professioneller Programmierer kennst Du eine Menge Programmiersprachen (Assembler, Basic, Cobol, C, C++, Fortran, Pascal). Welche bevorzugst Du ? Und warum ?
YR:

Ich bevorzuge C, weil es so flexibel ist. Mit C kann man praktisch alles machen, was man will. Besonders wenn man einen mächtigen Compiler benutzt wie den SAS/C (Ich möchte Steve Krueger dafür danken, daß er diesen Compiler nach wie vor unterstützt !) gibt es keinen Grund, Assembler zu verwenden.

Objektorientierte Programmierung ist auch nicht schlecht, aber die Art und Weise, wie sie in C++ verwirklicht wurde, hat zu viele seltsame Kniffe und Ungereimtheiten, als daß ich mich damit anfreunden könnte. Ich habe einen sehr kurzen Blick auf Java geworfen und dem ersten Anschein nach sieht es ganz gut aus.

Für schnelle Wegwerf-Prototypen eines Programmes verwende ich gerne Basic. Nur ein oder zwei Zeilen und man hat ein lauffähiges Programm.

AG: Du besitzt auch andere Computer als den Amiga. Was ist es, was Dich dazu bringt, immer noch dieses veraltete Stück Technologie zu verwenden ?
YR:

Ich brauche es, um an "AWeb" zu arbeiten... Ja, ich habe auch einen PC, um die neuesten PC-Browser zu sichten, und um alle mögliche interessante Software nutzen zu können (die meisten interessanten CD-ROMs laufen nur unter Windows - keine Chance auf dem Amiga). Ich mag die Arbeitsweise des Amigas nach wie vor, sogar mit der heute veralteten Technologie erledigt er die meisten Aufgaben eleganter als ein aktueller PC unter Windows '95. Aber ich sitze nicht vor meinem Computer um die Effizienz des Betriebssystems zu beobachten. Ich will die Maschine für etwas benutzen. Und hier verliert der Amiga gegenüber dem PC unglücklicherweise mehr und mehr an Boden. Heute verwende ich meinen Amiga dazu, "AWeb" zu programmieren und ein wenig Geld zu verdienen, etwas, was auf einem PC viel härter wäre und weniger Spaß machen würde. Aber um ehrlich zu sein wüßte ich nicht, ob ich meinen Amiga noch hätte, wenn ich nicht an "AWeb" arbeiten würde.

Keine Sorge, ich werde meinen Amiga nicht loswerden, so lange es mir möglich ist, an "AWeb" weiterzuarbeiten. Und wenn "AWeb" sterben sollte... falls ich meinen Amiga verkaufen würde, geschähe dies mit Schmerzen in der Brust.

AG: Während der letzten Jahre versuchten viele, der Amiga-Gemeinde neue Horizonte zu öffnen - insbesondere was Betriebssysteme angeht. Es gibt zahlreiche verschiedene Lösungen - wie AROS, pOS, Linux/Amiga - und andere werden kommen (A\Box-OS, Rebol). Welche sagt Dir mehr zu ? Und warum ? Oder sollte alles in den Händen von Amiga Int./Inc. bleiben ?
YR:

Was wir definitiv nicht brauchen ist eine weitere Aufsplittung des ohnehin schon kleinen Amiga-Marktes in mehrere noch kleinere Märkte. Deshalb glaube ich, daß es einen (oder mehrere 100% kompatible) Wege geben sollte, auf denen der Amiga in die Zukunft schreiten könnte. Die Entscheidung, welcher Weg dies sein wird, liegt bei AI, natürlich nachdem die bereits laufenden Entwicklungen untersucht wurden. Falls es einen interessanten Ansatz geben sollte, wäre AI gut beraten, mit der entsprechenden Firma zusammenzuarbeiten, um ihn zum Standard für neue Amigas zu machen.

Ich selbst habe keine spezielle Vorliebe, obwohl ich glaube, daß es keine gute Idee ist, wenn man neue Hardware und neue Software kaufen muß, weil die alte Software auf der neuen Hardware nicht mehr läuft.

AG: Wird es Portierungen von "AWeb" auf andere amigaähnliche Betriebssysteme wie pOS geben ? Und wie steht es mit einer optimierten PowerPC-Version ?
YR: Falls es eine "offizielle" Zukunft des Amiga gegebn wird, die von der Amiga-Gemeinde in der Praxis akzeptiert wird (d.h. wenn die Leute die entsprechenden Produkte tatsächlich kaufen und nutzen), wird "AWeb" dem folgen. Es gibt noch zu viele Dinge, die für die AmigaOS/68k-Version von "AWeb" zu tun sind, als daß an etwas gearbeitet werden könnte, das sich als Sackgasse herausstellen kann.
AG: Endlich sieht es so aus, als stünden neue offizielle Weiterentwicklungen der Amiga-Technologie bevor. Was würdest Du gerne in einer neuen Version des AmigaOS sehen (was in 3.5, was in 4.0 ?) und was in einem neuen Amiga-Rechner ?
YR:

Das wichtigste dürfte das Vorhandensein von Software sein, die den heutigen Anforderungen gerecht wird. Ohne das wäre der Amiga nach wie vor eine nette Maschine - aber nur für Hobbyisten, die Spaß daran haben, mit dem Amiga zu arbeiten, weil sie gerne mit einem guten Computer arbeiten, und nicht als wirkliche Alternative zum Massen-PC.

Um solche Software zu ermöglichen sollte der Amiga einige Dinge (in keiner besonderen Reihenfolge) mitbringen:

Ein in das Betriebssystem eingebautes gutes, unmittelbar reagierendes, ausbaubares GUI-System. Eine eingebaute 24 Bit-Grafikkarte. Werkmäßig SCSI und eine eingebaute Festplatte. 16 Bit-Sound. Speicherschutz für eine höhere Zuverlässigkeit. Virtueller Speicher.

PPC wäre nett für zusätzliche Geschwindigkeit, die anderen Dinge sind aber bedeutsamer.

AG: Was hälst Du persönlich vom WWW ? Ist es nach wie vor eine nützliche Informationsquelle oder schon ein bunter Spielplatz für Studenten, Yuppies und andere Menschen, die genug Zeit zum Surfen haben ? Nutzt Du das WWW ?
YR: Ich nutze das WWW wenn ich auf der Suche nach einer Information bin. Und wenn ich sehe, daß eine URL etwas mit einem interessanten Thema zu tun hat, sehe ich sie mir. Ich surfe das Web nicht in der Art, daß ich zufällig Links von einer Seite zur nächsten folge. Das habe ich am Anfang meiner Internet-Zeit gemacht, aber es stellte sich schon recht bald als enttäuschend heraus: es gibt zu viele völlig nutzlose Seiten. Aber wenn man das Web mit einer Suchmaschine angeht, kann man eine Menge interessanter Sachen finden.
AG: Hast Du die Computer '97 in Köln besucht ? Wenn ja - hat sie Dir gefallen ?
YR: Nein, habe ich nicht...
AG: Vielen Dank, daß Du unsere Fragen beantwortet hast. Wir wünschen Dir alles Gute für Deine Zukunft.
YR: Danke. Und ich wünsche Euch Erfolg mit dem "AmigaGadget"-Magazin.

[ Das Interview führte (an) für das "AmigaGadget". ]


Appendix: The original interview

AG: "Netscape" and its predecessor "Mosaic" were programmed not only just by Marc Andreessen but by real teams under his guidance. Behind the "Internet Explorer" there even is the power of Microsoft. How is it possible that two of the three leading WWW browsers on the Amiga could be developed by individuals ? Are you and Oliver Wagner supermen ?
YR: Don't know about Oliver, but I'm not... It is true however that people always say that I work fast. On my more "regular" jobs, they sometimes say that I work five to ten times as fast as other people. Maybe it's because I can easily "see" how something should be done, then I write it that way and it works (sometimes), while other people maybe sit and stare at their monitor for a while, try this, try that until it finally works. I certainly don't have the feeling that I work excessively hard.
AG: There were really a great number of improvements from "AWeb" 3.0 to 3.1 - why didn't you switch to 4.0 ?
YR: When AWeb 3.0 came out, many people didn't like the fact that they had to pay again for the upgrade. I think that if AWeb 3.1 were also a paid upgrade, the second one within a year, many users would not buy it, and wait for e.g. WebCruiser that will support JavaScript as well. Besides, at the time AWeb 3.0 was released AmiTrix and I promised that there would be a free upgrade that would support JavaScript, so there was actually vary little choice but to make this upgrade a free one. Therefore 3.1 seemed a better name than 4.0.
And unlike the change from 2.1 to 3.0, where many of AWebs internals were rewritten almost from scratch, the changes from 3.0 to 3.1 are merely additions. So although the improvements seem large, they don't really justify a major version bump.
AG: Version 3.1 was enhanced to support HTML 4.0. How much of its specifications are already implemented ?
YR: Essentially all tags are implemented. But to be honest, there weren't that many additions compared to HTML 3.2. Most important missing feature are style sheets, but they will be added in the next version of AWeb. Another missing thing are the JavaScript event handlers (onMouseOver etc) that in HTML 4.0 can be defined with virtually every tag, not only with form fields and links like before. These handlers are important to make dynamic HTML possible. They too will be supported by the next version of AWeb.
AG: Will you update JavaScript to the recent standards ? And what about Java ? Will you do your own version or just use a third-party Java interpreter (like Merapi) via API ?
YR:

I haven't studied it in detail yet, but what I understand from magazines, there are some differences in what NetScape and MicroSoft consider to be JavaScript 1.2. I could put much effort in trying to support both flavours, but if one is going to disappear after all, I've lost much development time. I prefer to wait a bit and see what is going to be the most widely used on the net, and then implement that.

Seeing how much time it takes to create a Java port, I won't do that myself. That means that when a third-party Java interpreter becomes available, I (or someone else) will write a plugin that supports it.

AG: You make extensive use of datatypes within "AWeb", which is on the one hand very good as it guarantees support for nearly every image format. On the other hand there are in fact only three formats used in the WWW - JPEG, GIF and PNG - and by using datatypes you drop the possibility of showing things like progressive JPEG or interlaced PNG which might be useful for the user. And animated GIFs still can only be shown by using a special plugin, for which the user has to pay an extra shareware fee. Do you plan to change this concept of displaying graphics in future versions ?
YR:

If no-one writes good plugins for these picture formats, I might do it myself. But that would delay other development of AWeb. By delegating these relatively independent things to plugin writers, I sort of build my programming team after all...

I know the GIF plugin is under improvement, and is actually really cheap. Recently someone told me he would start on JPEG en PNG plugins.

I also know that people are working on a datatype rewriting program. These new generation datatypes will support progressive display, and maybe even animated GIFs. If these new datatypes become available, I might write plugins that use them. Probably I won't support them internally, as people might prefer to stick to the old datatypes.

AG: "AWeb" is even on low end Amigas pretty fast. Was this just a nice secondary effect of not using MUI or is speed itself important for you ?
YR: I started programming AWeb because I was fed up with the slow and sluggish and instable MUI-based AMosaic browser. I tried to write something faster, without MUI, and it turned out that it could be done. So speed was indeed important. I still try to make AWeb as fast as possible of course, although with all new features it is hard to keep everything running at the same speed.
AG: One of the most remarkable things on "AWeb" is its open "PlugIn"-concept. Is there support for it from the user's community ? Can you tell us, if there are some people out there working on new interesting "AWeb"-plugin modules ? What about such things like "RealAudio" or Internet-TV ?
YR:

Unfortunately, there hasn't been many users that actually started to write plugins, at least not that I know of. Apart from a few image plugins (the AnimGIF one, and only recently the JPEG and PNG plugins I mentioned above) there are no plugins in development.

Things like RealAudio are difficult to do because of licencing reasons. You need to pay a huge sum befour you can port the source, if the source is available at all.

AG: After the first releases of "AWeb" were (except for the real early ones) shareware, it is nowadays distributed commercially by Canadian retailer AmiTrix. How did it come to this cooperation between you as a Dutch programmer and this dealer from overseas ?
YR: Several Amiga software companies noticed the shareware AWeb, and made me an offer to distribute it commercially. Amitrix was one of the first, and offered the best conditions. All negociations were done by e-mail, snail mail was only used once, when I had to put my signature under the contract.
AG: "IBrowse"-programmer Stefan Burstroem said in an interview with "AmZeiger", that the only serious opponent for his WWW browser would be "Voyager". Now "AWeb" is the first browser which really supports JavaScript in an official release - is this enough satisfaction for you ?
YR:

I can hardly imagine why he wouldn't consider AWeb a serious opponent, or WebCruiser for that matter. Or does he think that a serious browser necessarily needs to use MUI?

And yes, I'm of course very satisfied that AWeb is the first browser that supports JavaScript. But only in the sense that AWeb is now ahead of all its opponents, not to teach Stefan a lesson.

AG: On your "pirate copies"-site you ask people to tell you where such cracked versions are available. Did you get any reactions on this request ?
YR: No.
AG: After you complete a job, you try to take holidays - if possible as long as the duration of the job. When will come the time for the "AWeb"-holidays ? And how long will they last ?
YR:

Haha, this holiday would have to last over two years, then! In fact, I've taking some "rest" the last couple of weeks, only fixing the last bugs before the release, answering e-mail, getting translations be done, creating the demo, etc. But I'm about to get started on real development again right now. First fix some bugs that were still left in the 3.1 release, then it's time to start working on style sheets. If there are enough bugs to justify a bugfix release, there will be one earlier, just like the 3.0b bugfix.

I'll stay working on AWeb as long as people are buying it. I put all my time into it, and get just enough money in return to make a living from. When that stops - well, it's sad but then the AWeb development stops. At least by me, if anyone or any team is willing to continue development, then I won't make that impossible.

AG: There are plans to port the "Opera" browser, a highly efficient WWW browser with support for JavaScript, to the Amiga. And Netscape announced that they might release the source of the upcoming version 5 of their "Navigator" for free. What do you think of these considerations ? Do we really need new browsers or don't we already have too much of them - "AWeb", "IBrowse", "Voyager" and maybe soon "WebCruiser" ?
YR: Let them come, and see if they are really any better. I think it's a misconception to think that an Amiga Netscape or Opera will do everything their PC counterparts can do. The PC browsers look better because they support so many plugins, and I don't expect all those plugins to be ported as well.
AG: According to web statistics (e.g. at browserwatch.internet.com) "AWeb" gets only the third place behind "IBrowse" and "Voyager" when it comes to practical use whilst surfing. Could this be a result of the really not that low price at which AmiTrix sells "AWeb" ? Or are there other reasons for this situation ?
YR: AWeb's price really isn't that much higher than its competitors. It may be because AWeb isn't so prominently advertized, and maybe not so widely sold by shops. But Amigans generally won't walk into a computer shop and buy the thing that is most prominently exhibited, or else they all would be using PC's now.
AG: "AWeb" requires Kickstart 3.0. Don't you think that there might be people, who still have 2.x and nevertheless want to use the WorldWideWeb as well ?
YR:

Anyone still using OS 2.x should upgrade immediately. Many modern programs need OS 3.x, and by actually buying such an upgrade from time to time you help the Amiga staying alive.

AWeb also needs OS 3.x, not only for the datatypes but it uses some other features as well. In fact the internal multitasking needs a feature that is only available in OS 3.0, and is not easily worked around in OS 2.x. Don't forget, OS 3.0 was introduced to be actually used by programmers, not to work around it so everything would still run on prior versions of the OS.

AG: When it comes to internet business, Amiga users seem to be on the wrong side. On WIntel computers you got a lot of the software needed for "surfing" the internet for free (TCP/IP integrated in the OS, Telnet for free, "Internet Explorer" for free,..). And on the Amiga you have to pay over 50 DM just to get a TCP/IP stack. Isn't this a serious problem or a result of the small size of the Amiga market (considering costumers and programmers as well) ?
YR: The reason why this stuff is free on PCs is that they are made by large companies, that get their income from other products. The Amiga market is too small for large companies with a broad (professional) product range, so this isn't true for the Amiga. On the other hand, you do pay of course for TCP/IP and for Internet Explorer, when you pay for Windows or for your PC including Windows, or for another MicroSoft product. MS has to get the money for their programmers from somewhere.
AG: In an IRC chat you said that you "hate" MUI. But more and more other programmers and users tend to use it. What is it you don't like about this system which guarantees a homogeneous look and feel ?
YR:

Point is that it doesn't guarantee that, because there are so many GUI systems around. It would only guarantee a real consistent look and feel if it was made part of the OS, so really every program would have to use it. If that should ever happen to MUI I would sell my Amiga, BTW...

I like the concept of an enhanced and user-configurable GUI, but I don't like the way it was implemented in MUI. The OS was designed in a way to make GUI buttons responsive, by doing all visual feedback in a separate, dedicated task. If you click a button, this special high-priority task renders the button in a depressed state, so you know that you have clicked it, even if the program itself is too busy to immediately react to your command. Now in MUI, this feedback is deferred to the application task itself. Only when the application is ready and says: "let's see if anything happened whle I was doing this calculation", the visual feedback is given. This can be seconds after you actually pressed the mouse button. In this respect MUI is behaving like Windows, and that should mean enough to every Amiga user.

AG: Is programming the Amiga still reasonable at a commercial level ? Or is this just a time-consuming hobby ?
YR: I get just enough money out of AWeb to earn a living. And that is only because AmiTrix really pays a large percentage compared with some other companies. And the people at AmiTrix aren't running their company for a living. So it is possible to program commercially, but only if there are not more than one or two people involved, and you have a "hot" product to sell.
AG: Are you working on other Amiga programs besides "AWeb" at the moment ?
YR: No, AWeb is taking up all my time.
AG: As a professional programmer you know a lot of programming languages (Assembler, Basic Cobol, C, C++, Fortran, Pascal). Which one do you prefer. And for which reasons ?
YR:

I prefer C because of it's flexibility. In C you can do virtually everything you want. Especially when you use a powerful compiler like SAS/C (I like to thank Steve Krueger for still supporting this compiler!) there is no need at all to use assembler.

Object oriented programming is not bad at all, but the way it's done in C++ has too many strange quirks and inconsistencies for me to like it. I've had a very quick look at Java, and at a first glance it looks nice.

For quick throw-away prototype kind of programs, I like to use Basic. Just one or two lines and you've got a running program.

AG: You also own other computers than the Amiga. What is it which makes you still use this outdated piece of technology ?
YR:

I need it to work on AWeb... Yes, I own a PC too, to check out the latest PC browsers, and to be able to use all kinds of interesting software (most interesting CD-ROMs only run on Windows, no chance on an Amiga). I still like the way the Amiga works, even with nowadays outdated technology it performs most tasks smoother than an up-to- date PC under Windows 95. But I don't sit behind my computer to enjoy the smoothness of the OS, I want to use the machine for something. And that is where the Amiga gets more and more behind of the PC, unfortunately. Today I use my Amiga for programming AWeb and earn a bit of money, something that would be much harder and less fun on a PC. But frankly, if I wasn't working on AWeb, I wouldn't know if I would still own my Amiga today.

Don't worry, I won't get rid of my Amiga as long as I can stay working on AWeb. And after AWeb is dead... if I'd sell my Amiga it would be with pain in the heart.

AG: During the last years a lot of people tried to open new horizons for the Amiga community - especially concerning the operating systems. There are numberous different solutions out there - like AROS, pOS, Linux/Amiga  - and others to come (A\Box-OS, Rebol). Which of them do you prefer ? And why ? Or should everything stay in the hands of Amiga Int./Inc. ?
YR:

What we definitely don't need is the already small Amiga market splitting up into several even smaller markets. So I think there should be one way (or several 100% compatible ways) the Amiga is heading the near future. It's up to AI to decide what way this will be, of course after exploring the developments already going on. If there is an interesting development, AI should cooperate with that company to make it the standard for new Amigas.

I have no specific preference for myself, although I think that having to invest in new hardware and new software because old software won't run on the new hardware, is not a good idea.

AG: Will there be portations of "AWeb" to other Amiga-like operating system like pOS ? And what about an optimized PowerPC version ?
YR: If there will be an "official" future of Amiga, that is accepted by the Amiga community in practice (i.e., people actually buy and use it), AWeb will follow that. There are too many things still to do for the AOS/68k AWeb to start working on something that may turn out to be a dead end.
AG: Finally it seems that there might be new official developments on the Amiga technology. Which things would you like to see in a new version of AmigaOS (what in 3.5, what in 4.0 ?) and in a new Amiga computer ?
YR:

Most important would be the availability of software that is up to today's standards. Without that, Amiga would still be a very nice machine, but only for hobbyists that like to work with the Amiga for the sake of working with a nice computer, not as a real alternative to the PC for the masses.

To make such software possible, a few things new Amigas should have (in no particular order) are:

A good, responsive, extendable, GUI system standard incorporated in the OS. A 24-bit graphics card built in. Standard SCSI + hard disk built in. 16-bit sound. Memory protection for better reliability. Virtual memory.

PPC would be nice for extra speed, but the other things are more essential.

AG: What do you personally think of the WWW ? Is it still a useful source of information or already a colorful playground for students, yuppies and other people with enough time to surf it ? Do you make use of the WWW ?
YR: I make use of the WWW if I'm in search of some information. Also when I see an URL published somewhere in the context of something interesting, I'll check it out. I don't surf the web by randomly following links from one page to another. I did that at the beginning of my Internet experience, but it soon turned out to be disappointing: too many completely useless pages. But if you attack the web with a search engine, you can find quite a lot of interesting things.
AG: Did you visit the Computer'97 on Cologne ? If yes - 4did you like it ?
YR: No, I didn't...
AG: Thank you very much for answering our questions. We wish you all the best for your future.
YR: Thanks, and I wish you success with the AmigaGadget magazine.


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