- heute gottseidank ganz ganz gurz live aus der Ödnis von Osnabrück!
Mir platzt die Kopfhaut - Sch***-Informationszeitalter. Da erwartet Wurzelsepp doch glatt kurz vor knapp noch Gedächtnisleistungen meinerseits... Kino - wo war ich denn noch alles drinne? <g>
was man für so ca. 300 Mio. $ so alles kaputten kann
Camerons Karriere ist halt doch nicht besiegelt. Drei Stunden, zwanzig Minuten auf meinem Sitzfleisch ausgehalten, ohne von Langeweile, Ödnis und Agonie auf die Knie gezwungen zu werden, auch ein Amoklauf erwies sich als noch vermeidbar. Positiv: Kate Winslet, überaus lecker anzusehen. Leo "Nennt mich Milchgesicht" DiCaprio nervt überraschend wenig; die Story zwischen den beiden fand ich halbwegs glaubwürdig und hach... soooooo tragisch... (hust, keuch). Der Untergang des Potts tritt nicht völlig in den Vordergrund, ist aber fast perfekt gemacht. Den Streifen sollte man sich auf jeden Fall in einem Premium-Kino antun; wenn zum Schluß das geborstene Heck hoppe-hoppe-Reiter spielt und zigtausend Tonnen Stahl bedenkliche Eigendynamik entwickeln, sitzt selbst ein Murphy gebannt im Kinosessel und denkt: AUTSCH! Negativ: Irgendwie tendentiöse S/W-Malerei beim Verhalten der offenbar hirntoten Ersten Klasse; Rose's Verlobter geht einem penetrant auf die Nerven; in der ersten Phase nach dem Ice-Crash wird die "Wie bitte? Untergehen? Was ist das?"-Atmosphäre der Passagiere irgendwie nicht so im Bauch deutlich; Wieso bitte spielt Kathy Bates eine "Unsinkbare Person"? Die komplett computergenerierte Titanic im Vorbeifluß/flug ist zwar echt klasse, die CGI-Leute wurden aber bei der ebenfalls animierten Brückencrew dann doch etwas ZU mutig <g>...
Unterm Strich bleibt IMHO ein Mammut-Epos à la "Romeo und Julia mit dem Zeug zum Klassiker; viel Herzschmerz mit einer appetitlichen Kate Winslet, einigen Rollenklischees und absolut bombastischer Optik. Wer wie ich als Rotzblag mit wachsender Begeisterung sinkende Schiffe aus Liverpool gekritzelt hat, wird begeistert sein =;-)
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Wie war nochmal meine PIN?
Provoziert Paranoia. Michael Douglas stolpert äußerst überzeugend von einem Alptraum in den nächsten... Ich war beim Gucken leicht angeheitert und hab' anschließend sofort ersma alle meine Passwörter geändert... <g> Bloß am Schluß wartet man leider völlig vergeblich auf einen finalen Endhammer nach der Auflösung - "Ist denn da gar nichts mehr?!?"
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Die Wahrheit hinter Silikonbrüsten
Keanu Reeves ließ für diesen Streifen Speed 2 sausen, was wohl ein weiser Entschluß gewesen sein dürfte. Eine moderne Variante des Faust, wo der Leibhaftige ("Leonardo DiCapro? Kann man das essen?": Al Pacino) selbstredend ein amerikanischer Anwalt ist und Klein-Keanu samt Freundin (Klasse knackig und knackig klasse: Charlize Theron) aus der schnöden Provinz holt, ihn mit Wohnung und Kohle primär ruhigstellt und endgültig zu einem karrieregeilen Rechtsverdreher transformiert. Das nicht alles mit rechten Dingen zugeht, merkt erstmal nur Ms. Theron, die langsam aber sicher dem Wahnsinn anheim fällt... Bis auf den doch sehr öhm... christlich inspirierten Schluß ein Klasse-Thriller mit einem umwerfenden Al Pacino (der zum Schluß Make-up-Effekte nicht im Geringsten nötig hat), mal was anderes als der x-te Serienkiller mit politisch unkorrekter Kindheit. Fans von nicht ganz konventionellem Grusel: REIN!
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Briten können das echt besser, liebe CINEMA
Ganz nettes Stückchen über ein Gaunertrio mit implizierter Dreiecksdramatik, angeführt vom schwulen Zobel (Etwas ZU klischeemäßig aufgemacht: Götz "Schiffsschrauben suck" George). Übel: Full Frontal Nudity von Felix Eitner als Rudolf, der sowohl Zobel als auch Lizzy den Kopf verdreht. Noch übler: KEINE Full Frontal Nudity von Lissy alias Jeanette Hain ;-).
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Heinlein war ein Mutant
Handlung und Wertung lassen sich sehr gut komprimieren:
Darsteller und Figuren: naiv, einfach gestrickt, gutaussehend
Effekte: gigageil
Metzel-Faktor: HEFTIG
Story: in 5 Minuten fertiggehäkelt
Feind: gut animiert, intellektuell völlig farblos und einfach nur da
Paul Verhoeven macht sich schlußendlich lustig über militaristisches Gehabe und naiven Idealismus, daß die Soap-Darsteller das nicht kapiert haben, kam einerseits sehr gelegen, macht aber anderereits auch klar, daß die Satire doch sehr unterschwellig geraten ist. Die Nachrichten-Intermezzos erinnern in ihrer Plattheit heftig an Robbycop, in ein paar Lines wird klar, daß fanatische Mormonen die Insekten provoziert haben und an Diplomatie offenbar schon gar nicht mehr gedacht wird. Der SS-mäßige Nachrichtendienst geht mit den Viechern auch nicht humaner um als umgekehrt. Warum aber nicht auch die Hauptdarsteller kommentarlos einen sinnlosen Tod sterben lassen? Wo bleibt die Beklemmung von Vilsmaiers Stalingrad? Oder soll gerade dieses Soap-mäßige Happy-End die Lächerlichkeit klarmachen? Wie auch immer, Raum für Mißverständnisse bleibt auf jeden Fall. Über bleibt aber auch auf jeden Fall nette Popcorn-Unterhaltung auf hohem Splatter-Niveau. Die SF/X lassen Spielbergs Jurassic-Machwerke wie Kinderkram erscheinen - die Leinwand ist ständig randvoll mit SÄCKEWEISE perfekt animierten Viechern!
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"Iiieks!" "BOOM" "Huch!" - GEIL!
Scheiß' auf die CINEMA, so übel ist dieser Streifen gar nicht. Handlungsrahmen und Schockeffekte sind nach 20 Jahren Splatter- und SF-Kino in der Tat nicht allzu originell, aber banane: Halbwegs spannend und solide gemacht ist das Stück allemal. Der Holzhammer-Faktor der Kameraführung in StarDreck9 wird in jedem Falle unterboten, die Atmosphäre ist nicht wesentlich undichter als in Alien und eine aufgerissene Dimensionsfalle direkt in die Hölle ist doch genau das, was DOOM-Zocker schon immer wollten ,-)!
War die "Event Horizon" eigentlich komplett computergereneriert!? Wenn ja, dürfte sich die Company "Cinesite Europe" in der Tat in den Trick-Olymp gerendert haben!
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Schlaghosen und deren Einfluß auf sexuelle Aussetzer
Munition für alle, die die siebziger Jahre möglichst umfassend vergessen wollen. Allein das Outfit von Sigourney Weaver spricht für die Gnade der späten Geburt ;-) Ansonsten bleibt ein durchaus fesselndes, ruhiges Stück über die sozialen und sexuellen Verklemmungen eines amerikanischen Vorortes mit einem genialen Kevin Kline als irgendwie nicht so kompetenten Vater, einer "bored beyond belief" Ms. Weaver als Nachbarsvamp, Klines Frau kommt auch nicht wirklich aus ihren Depressionen raus und klaut im Laden wie ihre Tochter, deren Deflorationsaktivitäten mit den Nachbarsblagen mir auch irgendwie nicht das Gefühl geben, irgendwas in meiner Jugend verpaßt zu haben...
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was war sonst noch?
Ein paar weitere zerfledderte Kinokarten hab'ich zwar auch noch gefunden, aber die Filme waren entweder nicht der Rede wert und/oder ich war hacke und/oder ich hab da nix zu sagen <g>. "Comedian Harmonists": Ganz nett, aber irgendwie nicht umwerfend; "Das Leben ist ein Spiel" von Claude Chabrol: slow-going, aber amüsant. Was man nicht von allen pseudointellektuellen frankophonen Schinken behaupten kann <g>
Wo blieben eigentlich die richtig üblen Filme? Ich meine, außer "Spice World"? ,-) Warten wir auf Emmerich's "Godzilla" - ob Jean Réno da noch wat reißen kann? <eg>
Un' von der Kompjudderfront?
Westwood Studios preist seit einiger Zeit für Wintel-Büchsen sein "revolutionäres" Adventure zum "Blade Runner" an. Angeblich ein Meilenstein in Sachen Echtzeit. Mußte ich mir natürlich kaufen <g>. Folgende Anmerkungen:
Wo bitte bleibt das Spiel? Es gibt eigentlich keinerlei Puzzles zu lösen; man läuft durch die Gegend, labert mit den Leuten und mit ein paar zündenden Ideen "Wo klicke ich denn jetzt?" stolpert man quasi von selbst zum Schluß :-(
Wo bitte bleibt die Echtzeit-Bombe? Der Spielablauf ist genauso wenig in Echtzeit wie Indy III vor acht Jahren, das ebenfalls schon verschiedene Lösungsstränge hatte. Die einzigen Variationen von Spiel zu Spiel sind, ob Personen A,B,C, die eigentlich nur am Rande interessieren, Reps sind oder nicht. Alles weitere ist in CD gegossen und determiniert... Kann man Westwood auf Betrug verklagen?
Genug gehämmert, nun zum postiven. Schließlich war Ridleys Film ja auch nicht ganz frei von Macken ;-): Die BR-Atmosphäre kommt extrem gut herüber. Nicht umsonst hatten die Gralshüter der Blade Runner Partnership ihre Hand drauf; cut-scenes, Musik und das ganze Ambiente der mit viel Liebe zum Detail geschaffenen Örtlichkeiten lassen einem fast schon die Tränen kommen, wenn man zur Original-Mucke im quasi-Original-Apartment mit dem ratternden ESPER seine Fotos unter die Lupe nimmt... Auch die Story spinnt ein stimmiges Drumherum zu Ridleys Film.
Fazit: äußerst zwiespältig. Klasse-Atmosphäre, technisch bis auf kleine Haken (Animation und Auflösung der Spielfiguren) recht gut umgesetzt, demgegenüber steht das vergurkte Gameplay; hier hätte Westwood einiges mehr machen kännen. Wer allerdings ein Die-hard-Fan des Films ist und eine DOSe mit P133++ und DirectX 5-kompatibler Hardware im Abstellraum hat, sollte irgendwann im Ausverkauf zugreifen - Einige coole Stunden Deckard-Feeling sind garantiert!
Wo bleibt die Fortsetzung?!
Nextes mal "hoffentlich" etwas mehr pseudointellektuelles von mir (Wo bleiben eigentlich die Briefbomben? ,-)
Rainer "Murphy" Gellrich
murphy@heh.uni-osnabrueck.de