oder
Scheiße, Murph ist im Kino
Wurzelsepp will weitschürfende Wezensionen!?! Hmmm, mein Hirnschwund wird auch nicht weniger, bloß kann ich das diesmal nich mit Kinobesuch-Quantität ausgleichen - wozu hat man nich auch noch Monetärschwund <g>... Also denn...
Da gibt's doch glatt nen Thriller mit Sharon Stone, Dustin Hoffmann und dem Halbgott aller BRÜDER, Samuel L. Jackson. Da hoppelt man doch glatt rein.... und dann sowas...
Gelangweilte Zeitgenossen mögen sich noch an den den Kurzzeitgedächtnis-Reißer "Event Horizon" vom Anfang des Jahres erinnern - der war ganz nett, hatte aber summa summarum nicht gerade diesen Klassiker-ins-Gehirn-brenn-Effekt.
Um so mehr Deja Vu's krabbeln einem dann beim Konsum von Sphere über den Rücken: (Achtung SPOILER!)
Ein amerikanisches Raumschiff taucht auf. Das eine war sieben Jahre verschwunden, das andere sollte erst in 300 Jahren existieren;
Deren beide Besatzungen haben offenbar beide einen Trip durchs Wurmloch genommen und sich anschließend gegenseitig gekillt - Paranoia rulez! Beim einen Schiff war's wohl das ultimativ Böse aus dem Nachbaruniversum, beim anderen manifestiert sich das "Huch! Wie originell!" ambivalente Unterbewußtsein munter in der Gegend herum - wenn man sich dem Drang, sich in eine ominöse CGI-"Sphere" zu beamen, nicht erwehren konnte...
Die freundliche Rettungs- bzw. Forschungsmannschaft erleidet stückweise nach und nach dasselbe fatale Schicksal wie ihre jeweiligen Ex-Kollegen, stellt fest, daß eine(r) der ihrigen zum eigentlichen Bösewicht mutiert ist, das Rettungsschiff bzw. die Unterwasserherberge werden arg gebeutelt bzw. zerfetzt, gegen Ende des Films spielen ungefragt aktivierte Sprengladungen eine nicht unbedeutende Rolle, ...
...und gradmal eine abgehackte Handvoll überlebt das Ganze;
Soweit nur kurz dazu.
"Sphere" bzw. Buchvorleger Micky Crichton erdreistet sich dann auch noch der äußerst innovativen Botschaft, daß wir, die Menschen, für ebenjene Alien-Kugel, die einem den hinterletzten Wunsch ungefragt manifestiert, halt noch nicht REIF sind. Sigmund läßt grüßen. Bloß, das gib's schon: "Forbidden Planet" von so ca. 195x. Mit Leslie Nielsen. Jawoll. Selbe Message, bloß mit für die heutigen arroganten Konsumentennasen trashigeren Effekten...
Was bleibt über? Die Scherben des SF-Kinos? "Sphere" und "EH" (wie auch Alien IV) versuchen, mit nicht sehr subtilen Schockeffekten und heftiger Action-Dramaturgie Spannung und Nervenkitzel auszulösen - was ansatzweise auch gelingt. Sphere hat die nettere Co-Hauptdarstellerin (Bei allem Respekt für Joely Richardson - vielleicht hätte sie nicht als Heimchen in "101 Dalamatiner" mitwirken sollen <giggle>), EH wirkte creepier (Verhextes geierfömiges Raumschiff vs. Unterwasserhabitat - kann man sich drüber streiten)... aber dieser ultimative Kick, das Gefühl, soeben einem angehenden Klassiker beigewohnt zu haben, der etwas mehr als Krach zu bieten hatte, bleibt bei beiden irgendwie aus... Und währenddessen dreht der "Meister" Ridley Scott auch noch Krempel wie "GI Jane"... Arggh... Will sagen: Wo bleiben die Klassiker in spe? Was vom Formate 2001, Blade Runner, Alien I!?! Aber was rede ich da, wenn Titanic zig Oscars abräumt (Ich fand ihn ja ganz nett, mit Betonung auf GANZ NETT)...
Wie ein Quickie aufm Klo - gut gemeint, aber nich so der Bringer. Matthew McConaughey als schnöseliger Anwalt im Kelly-Look mit offenkundig VÖLLIG disfunktionaler Brille aufer Nasenspitze (Hauptsache ich wirke intellektuell und man merkt nich, wie ich in "Contact" genervt habe?!?), Morgan Freeman darf als reicher Ex-Sklave engagiert betroffen gucken, Anthony Hopkins gibt sich als seniler Ex-Präsident, der aber noch flammende Reden gegen die Sklaverei schmettern kann (Huch! Pathos!), worauf der böse böse Staatsanwalt Pete Postlethwaite vom Drehbuch gar nicht mehr zu Wort gekommen lassen wird ... ähem... womit ich beim Thema wäre: Dieser sicher für den amerikanischen Mainstream-Pöbel sehr wichtige Streifen läßt einen äußerst faden Beigeschmack rein historischerseits aufkommen. Daß Sklavenführer Cinque zuhause offenbar erstmal selber einen Sklavenhandel aufgezogen hat, dies aber im Film keinesfalls angedeutet wird, eher das Gegenteil, hat sich ja mittlerweile herumgesprochen. Und seit wann bitte waren die Briten so glühend altruistische antirassistische Verfechter der Antisklaverei? War es vielleiht doch eher der gesunkene Profit und die knappen Ressourcen des aufstrebenden Industriezeitalters, die sie von der Sache Abstand nehmen ließ? Ist vor diesem Hintergrund die arrogante Haltung des englischen Offiziers, der hier im Film offenbar als Leuchte humanistischer Kultur präsentiert werden soll, also doch anders zu werten? Und ist der Sezessionskrieg eigentlich WIRKLICH nur ob der markerschütternden Frage "Sklaverei ja oder nein" entfesselt worden?
Fragen über Fragen, die dieser Film tendenziös FALSCH beantwortet, so zumindest für den etwas historisch unbedarfteren Beobachter, zu denen der amerikanische Kino-Mob den Gerüchten zufolge ja leider zum Großteil zählt... Arkel!!!
Die Coen-Brüder haben mal wieder ihren Lieblingsdarstellern eine coole Story auf den Leib geschrieben - "Fargo" läßt grüßen. Jeff Bridges portraitiert unnachamlich - ähm - "authentisch" einen nichtsnutzigen liebenswerten Fettsack, der hauptsächlich von White-Russian-Cocktails und illegalen Gräsern lebt und das Ende der Hippie-Ära offenbar nie wahrhaben wollte: Jeff Lebowski alias der "Dude". Der Dude hängt mit Vorliebe an der Bowling-Bahn herum (wenn er nicht zuhause kifft), zusammen mit seinem leicht cholerischen Kumpel Walter (John Goodman), der seine Vietnam-Traumata wohl noch nicht so wirklich verarbeitet hat, und dem irgendwie nicht sehr gesund aussehenden Donny (Steve Buscemi rulez!); dort werden hochwichtige Ligakämpfe ausgefochten, bei denen Walter schon mal die Puste zückt...
Erstmal Ende mit der gemütlichen Tagedieberei im 33 1/3-Takt ist es, als sich unfreundliche Zeitgenossen in Dudes Haus einfinden und beträchtliche monetäre Forderungen zwecks Schuldenrückzahlung stellen - eine unglückliche Verwechslung mit einem anderen Jeff Lebowski, einem alten kriegsgeschädigten Millionär mit einer durchaus konträren Einstellung zum Tag der Arbeit als The Dude... Es folgt eine aberwitzige Krimifarce, die an sich den Streifen schon sehr ansehnlich machen würde, aber: Dies ist ein Coen-Film. Handlung ist hier nicht wirklich Hauptsache. Wenn Jeff in einem Haschtraum als Bowlingkugel über die Stadt schwebt, während Saddam Hussein die Bowlingschuhe ausgibt oder Jeff nach Klischee-Detektiv-Manier einen Notizblock schraffiert, um eine durchgedrückte Teflonnummer herauszukriegen, aber bloß ein Strichmännchen mit erigiertem Genital zutage fördert, ist das .... GROOVY. Man muß es einfach gesehen haben.
The Big Lebowski": Ein cooles, irrwitziges, unkonventionelles Stück Kino für Fans von Streifen a la "Pulp Fiction".
Wieviel Oscars gab's nochmal für Titanic?! Arghl!
Bin schon mal sehr gespannt auf Jackie Brown, Scream 2, demnächst Deep Impact... Für langfristige Vorfreuden sei auch nochmal auf http://www.darkhorizons.com verwiesen, mit heftig vielen Insider-Infos zu aktuellen und vor allem künftigen Projekten der SF/Action/Horror-Sparte. So z.B. einem netten kleinen Link auf ein 18MB-MPEG von zwei Filmminuten aus John Carpenter's "Vampires": James Woods als abgebrühter Anführer einer hammerharten Vatikan-gesponserten Vampirjägertruppe mit Rockerklamotten und phallischen Wummen, mit ner Menge Western-Zitaten und -Mucke... Nicht zu vergessen auch einige sehr aufschlußreiche Links zu durchgesickerten Fassungen des nächsten Star Trek-Drehbuchs, das nach meinem Dafürhalten mal *endlich* das Zeug hätte, etwas ebenbürtiges zu ST6 zu werden - wird nämlich Zeit :). Und: ich will den Akte-X-Schinken in den Kinos. Damit ich ihn endlich boykottieren kann =;-> (Siehe Gadget %32) ...
Aber erst mal genug für heute.
Denn bis denne, - "Wer bin ich? Und vor allem, wieviele?" murphy@eure.de murphy@heh.uni-osnabrueck.de the_murphy@rocketmail.com