Soll das Benzin nun zwei, vier oder sogar fünf Mark pro Liter kosten? Immer mehr Politiker aller Parteien halten einen höheren Benzinpreis für ein politisches Allheilmittel. Doch dieses ist eine ziemlich schwachsinnige Diskussion, die schnellstens gestoppt werden sollte.
Unsinn No.1
Wenn der Benzinpreis steigt, wird weniger gefahren und die Umweltbelastung sinkt.
Dieses heißt im Klartext: Alle die sich das Benzin nicht mehr leisten können, müßen ihr Auto stehenlassen. Anscheinend haben die Politiker immer noch nicht begriffen, dass Deutschland nicht nur aus Großstädten besteht, sondern dass Millionen von Arbeitnehmern aus dem ländlichen Bereich auf das Auto angewiesen sind. Entweder um zur Arbeit zu gelangen oder um sich mit dem lebensnotwendigen Dingen zu versorgen. Wenn die Politiker einmal ehrlich wären, dann würden sie zugeben, dass sie das Autofahren wieder zu einem Privileg der Reichen machen wollen.
Unsinn No.2
Wenn der Benzinpreis steigt, dann wird die Industrie gezwungen das 3-Liter-Auto schneller zu bauen.
Das ist aus dem Grunde Unsinn, da das erste 3-Liter-Auto schon 1999 auf den Markt kommt. Und zwar geschieht dieses, laut VW, völlig unabhängig vom Benzinpreis. Heute gibt es auch schon sparsame Motoren wie die Turbodiesel mit Direkteinspritzung (4,4l/100km), aber da der Dieselmotor von den Bonner Traumtänzern unerschwinglich hoch besteuert wurde, kauft niemand diese Autos.
Unsinn No.3
Wenn der Benzinpreis steigt, dann könnte die KFZ-Steuer abgeschafft werden und jeder hat mehr Geld im Portemonnaie.
Heutzutage verbraucht ein Auto im Schnitt 7,5l/100km und der durchschnittliche Steuersatz liegt bei 163,20 DM/Jahr. Bei einer Fahrleistung von 15 000 km/Jahr dürfte der Benzinpreis bei einer Umlegung der KFZ-Steuer auf den Benzinpreis um maximal 14,5 Pfennige/Liter steigen. Bei jedem Pfennig mehr zahlt der Autofahrer drauf.
Unsinn No.4
Wenn der Benzinpreis steigt, dann würden neue Jobs geschaffen werden, da mit dem Geld eine Senkung der Lohnnebenkosten finanziert werden kann.
Die Sozialkassen könnten auch ohne einen hohen Benzinpreis saniert werden. Durch eine Steuersenkung könnte die Industrie wieder dazu bewogen werden, auch hier in Deutschland neue Arbeitsplätze zu schaffen. Denn wenn die Anzahl der Arbeitsplätz vom Benzinpreis abhängig wäre, dann wären in den USA bei einem Benzinpreis von weniger als einer Mark/Liter ja wohl kaum in den letzten Jahren so viele neue Arbeitsplätze entstanden.
Uwe UZe Zemke für AmigaGadget