Daß ich mich mal wieder in diesem netten Magazin zu Wort melde, kann ja eigentlich nur bedeuten, dass es ein neues Update einer Amigasoftware gab, oder? Und tatsächlich: kurz vor Redaktionsschluß dieser Ausgabe des Gadgets erreichte mich das Update von ScanQuix. Diesem Bericht liegt ScanQuix in der Version 4.1 und der Epson-Scannertreiber Version 4.02 zu Grunde.
Wesentlich verändert hat sich das Erscheinungsbild des Scannertreibers. Die Möglichkeiten zur Gamma- Farb- und Helligkeitskorrektur sind aus dem Fenster des Treibers verschwunden. An deren Stelle ist das neue Fenster "Bildkorrekturen" getreten. Als Modi zur Bilderfassung stehen jetzt nur noch drei Optionen zur Verfügung (Text, Grau (256 Töne) und Farbe (24 Bit)), die drei Modi Halbton, Grau 4 Bit (16 Töne) und Farbe 12 Bit (256 Farben) sind beim Versionssprung von 3 nach 4 entfallen, was meiner Meinung nach nicht schlimm ist, da eine Reduktion der Farbanzahl in der Regel mit Bildbearbeitungssoftware besser gelingt als direkt beim Scannen.
Im "Bildkorrekturen"-Fenster lassen sich für grau, rot, grün und blau jeweils getrennt (oder gleichzeitig) per Schieberegler Werte für Helligkeit, Kontrast und Gamma-Korrektur vorgeben. Meiner Meinung nach lassen sich damit Einstellungen bequemer treffen als im bisher vorhandenen Farbkorrekturfenster, wo Zahlenwerte eingetragen werden mußten. Außerdem werden die Auswirkungen direkt im Vorschaufenster sichtbar, ohne dass die Vorlage erneut gescannt werden muß.
Als weitere Neuerung gibt es die Möglichkeit, den Helligkeitsbereich der Vorlage einzugrenzen. Dazu werden die hellsten und dunkelsten Stellen der Vorlage per Hand oder automatisch ausgewählt und die verfügbare Farbzahl auf diesen Bereich verteilt. Auch die Einstellung, ob beim Scannen Korrekturdateien verwendet werden sollen oder nicht, wird im "Bildkorrekturen"-Fenster getroffen.
Da ich jetzt schon wieder etwas von Korrekturdateien geschrieben habe, ist es an der Zeit, auf das Programm "Calibratix" zu sprechen zu kommen, welches zur Erstellung dieser Korrekturdateien dient. Zur Erstellung einer grau- (farb-) Korrekturdatei werden eine (vier) Testgrafiken (die ScanQuix beiliegen) ausgedruckt und wieder eingescannt.
Die Testgrafiken enthalten Farbverläufe, mit deren Hilfe Calibratix einen Vergleich von Sollwert (Testdatei) und Istwert (gesannter Ausdruck) anstellen kann. Aus diesem Vergleich berechnet Calibratix die schon angesprochenen Korrektudateien. Wird ein Bild gescannt, werden die Daten so umgerechnet, dass sie nach den Ausdruck möglichst so aussehen, wie die Vorlage. Da der Monitor nicht in dieses System eingebunden ist, sehen so gescannte Bilder bei Betrachtung auf dem Monitor nicht optimal aus.
Diese Farbkalibrierung funktioniert recht gut, absolut perfekte Ergebnisse liefert sie aber nicht (zumindest bei meinem System). Sie erspart aber doch einiges an Rumprobieren, bis Vorlage und Ausdruck sich recht ähnlich sehen.
Als Ausblick wird in der Anleitung von ScanQuix auf das ICS-Farbkorrektursystem verwiesen, an dem Wolf Faust (Autor der Drucker-Software "Studio") arbeitet. Dies soll dann auch eine Kalibriermöglichkeit für die Bildschirmdarstellung einschließen. Leider konnte ich dazu keine weiteren Informationen einholen, mehr dazu dann vielleicht im nächsten Gadget.
Amiga 4000 | Cyberstrom I 040/40 mit CyberSCSI |
52+2 MB RAM | Cybervision64 |
Scanner: | Epson GT-5500 |
Drucker: | Epson Stylus color |
Druckertreiber: | Turboprint 6 |