Lifestyle

- Mentaler gehetzter Auswurf an einem emslandtypisch verkaterten Sonntag -

Things not to do in Karlsruhe when you're alive

Oder

"Essense schnell, is nich so heiss"

Oder

Windows macht auch mit seit gestern PR300 MHz keinen Spaß

Oder

Writer's Blockade und ihre negativen Auswirkungen bei Glatteis

Im Emsland nix neues, will sagen: Allzuviel Kino war nich, denn Firma essen Seele auf. Daher Gottseidank nur minimale Kontaminierung des Gadgets diesmal. Aber: ICH KOMME WIEDER :)!

Godzilla:

Der Film zu Puff Daddy. Äh, zum Sountrack. Oder wat? Egal.

Emmerichs Effektleute haben mal wieder ne Menge netter Sachen hingelegt, aber sehr viel mehr positives gibts eher weniger zu berichten: Die Charaktere sind strohdämlich und farblos (alle Militärdumpfbacken) bis strohdoof und farblos (Maria Pitillo als "penetrant putzige" Gespielin von ....Matthew Broderick. Argh.). Klar, der Star ist Godzilla und die Zweibeiner drumrum sind bloß Alibi-Beiwerk. ABER, verdammt nochmal, WIESO zum Henker muss sich Jean Reno für sowas prostituieren?!?!?

In summa halbwegs nette Pocorn-Unterhaltung für die ganze Familie. Es geht viel kaputt, man sieht KEINE Leichen, kein Kunstblut fließt, die Hauptdarsteller dürfen zum Schluá lieb knuddeln, und NATÜRLICH hat "etwas" überlebt... Sorry Roland, aber Armageddon war cooler. Bis vielleicht auf den Soudtrack :-), aber spätestens bei Liv Tyler hört der Spaß auf .


Dark City:

Mal wieder coole Optik und düstere Story vom "Crow"-Macher: Eine Handvoll Aliens klaut eine Stadt, schlüpft in ein paar untote Körper und macht gar nicht so nette Sachen mit den Naturgesetzen respektive den Versuchskaninchen, sprich Stadtbewohnern: Es wird nie Tag (keiner merkt's, keiner denkt drüber nach) und routinemäßig werden Persönlichkeiten munter zwischen den auf turnusmäßig auf Kommando paralysierten Menschen hin- und hergeschoben (bzw. gespritzt); nebenbei wachsen auf einmal überall neue Häuser während andere in den Boden versacken, und das alles, um hinter das Wesen des Menschen zu kommen... Klingt wirr, ist es auch, speziell gegen Ende fragt man sich: "Häää- wat jetz?" Aber was soll's: Visuell ist der Streifen groovy gemacht - Blade Runner läßt grüßen. Die Aliens sind schön evil, Jennifer Conelly schön lecker und wer völlig sterile Plotverhältnisse will, kann sich schließlich jeden Donnerstag an St. Angela ergötzen -:-).


Fear and loathing in Las Vegas:

Hunter Thompson's autobiographisch angehauchte Buchvorlage will ich lieber nicht lesen - der letzte Rest von geistiger Gesundheit in mir könnte schwinden <g>...

Terry Gilliam's Verfilmung ist KULT. 2 Stunden Drogentrip der Schädelspalterklasse mit einem genialen Johnny "Hier können wir nicht anhalten - das ist Fledermausland!" Depp. Abschreckender und unterhaltsamer hätte man die Desillusionierung der 60er-Drogenkultur nicht darstellen können: Wenn Depp's Filmanwalt Dr. Gonzo völlig high und gaga samt Klamotten in der Badewanne hockt und von seinem Kumpel verlangt, auf dem Höhepunkt seiner Lieblingsmucke den 20kg-Kassettenrekorder ins Wasser zu schmeißen, ist das --- mächtig abgefahren, mächtig lustig und mächtig angsteinflößend.

Der Streifen hat zwar seine Längen, aber die vielen guten Momente machen das locker wett. Realität und Drogentrip verschwimmen zu einer grandiosen Masse Hirncocktail, und wenn man wie ich aus dem Kino hoppelt und so seltsame paranoide Zuckungen wie Johnny Depp's Charakter hat - Keine Panik. Ist bloß der ganz normale tägliche Wahnsinn :).


Der Pferdeflüsterer:

Für das Lächeln der Frau, die neben mir im Kino saß, hätte ich meine Mutter in den Sudan verkauft.

Für den Film eher weniger.

Ganz so prickelnd waren die 2,5 Stunden Dentagard-Lächeln in Marlboro-Country mit tollen Naturburschen, schönem Wetter und netten Grillparties nu wieder auch nicht. Nicht gerade sterbenslangweilig, aber doch sehr betulich plätschert die Handlung vor sich hin, ist aber angeblich nicht so kitschig wie das Buch (im Film krepelt jedenfalls keiner heldisch ab). Allerdings ist vor lauter Geplätscher außer dem Satz: "Nein, wir paßten nicht zusammen. Ich liebte sie einfach" irgendwie auch absolut nix im Langzeitgedächtnis hängengeblieben, was diesen Streifen zum Klassiker machen würde... Aber vielleicht bin ich auch schlicht der falsche Rezensent für sowas .


Der Eisbär

Til Schweiger versucht sich an Quentin Tarantino?! Das läßt schlimmes fürchten, ist aber im Ergebnis gerade noch akzeptabel. Die abendliche Story um ein paar Trupps von ziemlich abgefahrenen Charakteren, die letztlich alle zusammenhängen und zum Schluß n einem coolen Kugelhagel den Löffel abgeben, ist zwar ganz nett, aber der Humor wirkt teilweise doch übel aufgesetzt: Der "running gag": "Mild - Sanft im Geschmack" ist schon jenseits von Gut und Böse; und wenn Til (sehr professionell - auf offener Straße mit gezückter Wumme) eine Tür eintreten will, dabei von seinem Handy gestört wird von einer Unbekannten, mit der er sich dann in ein Gespräch über Penislängen verstrickt und anschließend von seiner Mutter angerufen wird mit der Frage, was sie ihm den morgen kochen soll und über das ganze "Hat-mein-Handy-keinen-AUS-Knopf?"-Gelaber seinen Job erstmal terminlich vermasselt, dann ist das schlicht ÜBEL und 1998 irgendwie nich mehr lustig, nicht mal unfreiwillig...

Erst als in einem Cameo endlich Peter Maffay auftaucht und zehn Sekunden später durchlöchert wird, ist der Zuschauer wieder zufrieden ;).

Punktum: Netter Versuch, Til. Für den Anfang. Mach weiter, aber nicht SO :-).


Audio-Einschub - Alanis Morissette: Supposed Former Infatuation Junkie

Die "Kleine" war bekanntlich ne Runde in Indien, und die Inspiration drüben war offenbar nicht von übel: 17 astreine Tracks mit wie gehabt teils sehr persönlichen, autobiographischen Texten. Die Bandbreite reicht von durchaus massenkompatibler eingängiger Ware wie "Thank U" über etwas gewöhnungsbedürftigere Sounds ("Sympathetic Charakter") bis zu prädestinierter Kuschelmucke ("That I Would Be Good"). Alles in allem ein Album, nach dessen pausenlosem Konsum man KEINE Gefahr läuft, Amok zu laufen :).


Saving Private Ryan

Da sich Wurzelsepp garantiert hierüber die Finger wund schreibt :), nur ganz minimal:

Leider mussten diesmal aus Zeitgründen alle Kinokritiken von meiner Seite ungeschrieben bleiben. Nur soviel: Saving Private Ryan ? Warum ? Der Film jedenfalls ist langweilig und für die Tonne. Auch die ersten zwanzig Minuten - wer wirklich gedacht hat, Krieg sei anders (heldenhafter ?), der sollte spätestens jetzt den Aufnahmeantrag für die Sonderschule ausfüllen (lassen). Oder nach Fledermausland fahren !

(BTW: Den "Wenn er jetzt salutiert"-Gedanken hatte ich auch ;)) (an)

  1. HEEEEFTIGE D-Day-Szenen am Anfang. Es gibt keine Helden, nur roten Glibber. Muß einigen Leuten mal in dieser drastisch realistischen Form gezeigt werden, anderen könnte schlicht SCHLECHT werden.
  2. Negativ: Dieser Pathos am Schluß. Ich denk mir noch, "Wenn der jetze vorm Grab salutiert, ist der ganze Film Bullshit!!" Was tut er? Er salutiert. Gefolgt von einer wehenden Flagge von Godïs own country... Bad taste.
  3. Mal so ne profane Frage: Sind der Deutsche, den Tom Hanks nach Ausräuchern des MG-Nestes laufen läßt und den der Übersetzer zum Schluß doch noch abserviert, und der Typ, der den Italo gegen Ende määächtig übel mit einem Bajonett pfählt, IDENTISCH?!?
    Es geht um die Ehre meines Gedächtnisses, eine Plotfrage und einen Kasten Bier, den mir mein Oberleutnant AFAIK schuldet, ich sag nämlich: NEIN?!? Sachdienliche Zuschriften werden mit Gewinnbeteiligung geahndet.

Ach ja, und wenn Sie noch nie wissen wollten, welches Sturmgewehr im Falle eines Falles am besten kommt, surfen sie NICHT nach www.ar15.com...

Read you out there!

murphy@eure.de, an depressiven Tagen: u_sukk@hotmail.com :-)

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