Tests

Test: Gunbee F99

Genre : Ballerspiel im Anime-Stil Vertriebsform : kommerziell,
Vertrieb : APC&TCP, Andreas Magerl empf. VK : empf. VK: 49,95 DM
wurde aber auch schon für ca. 35 DM gesichtet :-)

Erster Eindruck:

Und wieder mal steht der Test eines wunderbaren Spieles an:

Der erste Eindruck ist etwas zweifelhaft, da auf dem Cover ein doch recht pixeliger Screenshot zu sehen ist ;-)

Aber man ist ja ein positiv denkender Mensch, also wird erstmal das Spiel mit Hilfe eines Installer-Scripts installiert. Die zum Spiel gehörende Anleitung findet sich lediglich in Form zweier Guidefiles (deutsch und englisch) im Verzeichnis auf der Festplatte.
Trotzdem wird hier alles nötige beschrieben, von der Hintergrundstory über Tips zum Spiel bis hin zur Vorstellung des Autors. Letzteres ist aber eher unter der Sparte "Humoristisches" einzuordnen (... "später verspürte ich den Drang, etwas zu programmieren, was Laune macht." ...) :-)

Und hier ist dann auch gleich ein möglicher Wermutstropfen; das Spiel funktioniert nur mit den originalen Mathlibs, was aber auch in der Anleitung angemerkt wird.

Jetzt aber zum Programm selber: Nach einem Optionsscreen, auf dem man Sprache, Steuerung sowie PAL- oder NTSC-Screenmode einstellen kann, erwartet den Spieler ein kurzes Intro, in dem die Hintergrundstory erläutert wird. Allerdings hätte das ganze durchaus etwas aufwendiger ausfallen können, denn außer ein paar Figuren bewegt sich nicht allzuviel. Möglicherweise ist der Grafiker ja aber auch nur Fan gewisser Billig-Comicserien, die am Wochenende auf diversen Kabelkanälen laufen.

Nachdem das Intro endlich heil überstanden (oder per Joystickbutton abgebrochen) wurde, erreicht der bereits nach Action lechzende Spieler schließlich den Hauptbildschirm des Spiels, wo unter anderem nochmals ein Optionsscreen anwählbar ist.
Auf diesem läßt sich die Musik an- und abstellen, der Spielmodus sowie gegebenenfalls der Level wählen (was nur in einem der beiden Spielmodi, einer Art "Trainingsmodus", möglich ist).

Das Spiel (endlich :-):

Nach dem Start fällt erst einmal ein breiter schwarzer Rahmen äußerst unangenehm auf, der sich rund um die eigentliche Spielfläche erstreckt, so dass effektiv nur etwa 2/3 des Schirms genutzt werden. Ein dickes Minus hierfür :-( Zwar kann man das ganze etwas mildern, indem man am Anfang den NTSC-Modus wählt, was aber nur bewirkt, dass das Bild vertikal etwas gestreckt wird.

Das Geschehen auf dem Screen selbst ist altbekannt. Man fliegt mit seiner "Biene" durch fünf vertikal scrollende Level und ballert ab, was da so kommen mag.
Um das ganze nicht zu öde werden zu lassen hat sich der Autor noch ein paar nette Extras einfallen lassen. So erscheinen nach dem Beschuß der vorbeiziehenden Wolken immer wieder Glocken, die nach weiterem Beschuß die Farbe ändern und hiermit verschiedene althergebrachte Extras wie zum Beispiel höhere Geschwindigkeit preisgeben (vorausgesetzt, man denkt daran, die Glocken auch tatsächlich einzusammeln).
Hat der Spieler nun dummerweise mal eine schwarze Glocke eingesammelt, dann verliert das Bienchen seine Arme und muss erst zu einem fliegenden Doktor gelangen, der für sofortige Reparatur sorgt (Ach, wie süß :-) ).
Natürlich sollte man neben dem hemmungslosen Drauflosballern auch das Hauptziel des Spiels nicht außer acht lassen, nämlich "die holde Lady Akiko aus den Fängen des bösen Lord Khenmir" zu befreien :-)

Um dies zu erreichen muss man fünf magische Kristalle (die der holden Lady von ebengenanntem Oberschuft entwendet wurden) in einem Korb einfangen, der nach dem Abschuß einer kompletten Feindformation auf dem Bildschirm erscheint.

Behindert wird man dabei von diversen mehr oder minder gut gelungenen Sprites, die sich anfangs recht gemächlich an unseren Helden heranpirschen (oder auch einfach unverrichteter Dinge an ihm vorbeiziehen).
Weitere Gegner finden sich übrigens auch im Hintergrund, das heisst in der Landschaft selbst. Dabei fiel die Wahl der Feinde allerdings manchmal etwas eigenwillig aus (von Schafen und Marienkäfern über Krebse bis hin zu Fledermäusen reicht die Palette der Angreifer).
Am Ende jeden Levels wartet schließlich noch ein schwieriger Endgegner darauf, vernichtet zu werden. Dieser erweist sich aber (zumindest gegen Ende des ersten Levels) als keine große Herausforderung, so dass es auch mit einer niedrigen Waffenstufe einfach ist, ihn zu erledigen.
(Danach hat leider mein Joystick das Zeitliche gesegnet so dass ich den zweiten Level nicht mehr vollends ausprobieren konnte :-( )

Fazit:

Hinsichtlich der grafischen Ausgestaltung kann das Spiel nicht hundertprozentig überzeugen, da hat man schon Besseres gesehen (aber auch schon Schlechteres :-)

Irgendwie erinnern mich die Hintergründe manchmal an die knallbunten "Super Mario Brothers"-Spielchen, die man von den alten Nintendo-Konsolen kennt. Und was die Gegner angeht, so sind diese meiner Ansicht nach teilweise etwas zu groß gehalten.

Auch der Spielspaß hält sich, trotz so manchem originellen Einfall, in Grenzen. Soweit ich weiss gibt es keine geheimen Extralevels oder Zusatzspiele, so dass sich alles auf das Abballern von Feinden und Einsammeln einiger weniger Extras beschränkt, die nicht gerade vom Hocker reißen.

Wem das genügt, der kann mit der Biene durchaus glücklich werden, zumal der Preis nicht allzu hoch ist.
Und auch einen letzten Motivationsfaktor will ich hier nicht verschweigen: der Highscore wird abgespeichert (na, das ist doch was, oder :-) ).

(c) 1998 Stephan Hübner

Zurück