Phonetic

Interview mit John Mitchell

Hätte John Lennon die "Beatles" noch in den Sechzigern verlassen, wäre Angus Young aus "AC/CD" ausgestiegen - die betroffenen Bands hätten den Verlust kaum kompensieren können. Ein solches Schicksal schien auch der noch jungen aber schon preisgekrönten und von den Kritikern gefeierten Progressiv-Rock-Band "Arena" zu drohen, als Ausnahmegitarrist Keith More die britische Formation schon nach ihrem zweiten Album "Pride" (Rezension in "AmigaGadget"#27) verließ. Aber das Wunder geschah: sein Nachfolger John Mitchell erwies sich als mindestens ebenso talentiert wie More, lieferte mit "Isolation" sogar einen eigenen Song für das "Arena"-Minialbum "The Cry" (Rezension in "AmigaGadget"#30) und fügte sich auch live mühelos in das Bandgefüge ein. Mitchell, der zuvor schon mit Annie Lennox zusammengearbeitet hatte und als Kind das Spiel auf Klavier und Geige erlernte, ist mit der Arbeit in der Band, zu deren letzten Album "The Visitor" (Rezension in "AmigaGadget"#36) er ebenfalls Songmaterial beisteuerte, aber noch nicht ausgelastet und hat nun zusammen mit zwei Mitstreitern unter dem Bandnamen "The Urbane" ein Soloalbum mit dem Titel "Neon" herausgebracht. Das englischsprachige Original des Interviews gibt es, wie immer, als Anhang im Anschluß an die Übersetzung.


AG: Obwohl sich im Veröffentlichungskatalog von Verglas Music bereits gut ein Dutzend CDs befinden, hat "Neon" die ID VGCD0002 zugeteilt bekommen. Hat das Album eine Verspätung von fast zwei Jahren ? Oder was ist der Grund dafür ? Wie lange hast Du an dem Material für "Neon" gearbeitet ?
JM: "Neon" nimmt den Platz von VGCD0002 ein, weil dieser ursprünglich für "Guitar Stories" vorgesehen war, das Soloalbum von Keith More (dem ehemaligen "Arena"-Gitarristen). Das Verhältnis zu Keith wurde nach seiner Entscheidung, im letzten Moment aus der Vereinbarung auszuscheren und das Album unter seinem eigenen Label zu veröffentlichen, erheblich belastet. Der Platz wurde bislang offen gelassen, um die Jungs bei Verglas an den erlittenen Vertrauensbruch und den bitteren Geschmack, den er hinterliess, zu erinnern. Dass ich nun diesen Platz bekommen habe, sollte mehr als nur ein ironischer Wink mit dem Zaunpfahl sein, und ist hoffentlich Zeugnis dafür, dass sie mir trotz der Erfahrungen aufrichtig vertrauen.

Um die andere Frage zu beantworten: das Alter des Materials auf "Neon" variiert stark. Stücke wie "Aeroplanes" und "Fading out" habe ich im lange zurückliegenden Jahr 1995 geschrieben, wohingegen "The Tide", "Staring At The Sun" und "Static" erst im letzten Jahr geschrieben wurden. Das kann vielleicht die leichten stilistischen Diskrepanzen zwischen bestimmten Stücken erklären. Aber das Album wurde nicht geschrieben, um ein Album zu veröffentlichen. Es dient vielmehr als Sammlung der Songs, die ich geschrieben habe, seitdem "The Urbane" in seiner frühesten Form existiert. Das Album befand sich in den frühen Stadien der Aufnahme, lange bevor der Plattenvertrag vorlag.

AG: Ursprünglich als Dein Soloprojekt angekündigt, ist "Neon" nun das erste Album der neugegründeten Gruppe "The Urbane". Warum hast Du Deine eigene Formation auf die Beine gestellt ? Woher kennst Du Martin Raggett, den Bassisten, und Scooby, den Schlagzeuger ? Planst Du für die Zukunft weitere Aufnahmen mit "The Urbane", in dieser speziellen Besetzung ?
JM: Hinsichtlich dessen, was als ein "Projekt" anzusehen ist, scheint es oftmals Missverständnisse zu geben. Martin und ich haben seit 1994 zusammengearbeitet und Scooby hat sich uns ein paar Jahre später angeschlossen. Martin und ich haben uns bei einem Konzert von Adrian Smith in Wokingham getroffen und wir haben zusammen viel erlebt - u.a. sind wir eines Nachts mit meinem Auto gegen die Aussenwand meines Hauses gefahren. Scoobs habe ich kennengelernt als seine seine alte Band "The Junk Serpents" mein Studio für Aufnahmearbeiten nutzte. Ich konnte nicht glauben, wie sehr wir auf derselben Wellenlänge waren, und wie begabt er überdies war. Er versteht Musik wie niemand sonst, den ich kenne, und kann einfach alles spielen, was wirklich sehr unverschämt ist!! Als ich hörte, dass sich die "Serpents" getrennt haben, griff ich sofort zum Telefonhörer. Das beste an diesen beiden Typen ist, dass beide einen hervorragenden Sinn für Humor haben, was unabdinglich ist, wenn man mit mir zusammenarbeitet. Und, ja, wir werden in Zukunft noch einiges auf die Beine stellen.
AG: "Neon" enthält viele Songs, die das Potential für einen Charterfolg haben. Wird Verglas Music die CD besonders bewerben - also auch über die übliche ProgRock-Szene hinaus ?
JM: Wir denken derzeit darüber nach, obwohl ich dazu eigentlich nicht zuviel sagen möchte, falls es doch nicht klappen sollte. Sagen werde ich nur soviel, dass wir in England eine völlig andere Firma mit der Vermarktung betrauen, eine Firma, die sich mit solchen Dingen auskennt und mit viel mehr der Mainstream-Magazine und -Radiostationen zusammenarbeitet. Das wird eine Herausforderung für Verglas. Aber wer mag eigentlich keine Herausforderungen ?
AG: Wird es eine Singleauskopplung von "Neon" geben ? Oder sogar ein Musikvideo ? Und, was am allerwichtigsten ist, planst Du, mit "The Urbane" auf Tournee zu gehen ?
JM: Es ist zu früh, um irgendetwas über eine Single oder ein Video zu sagen. Doch was eine Tournee angeht, kann ich Dir mitteilen, dass wir Holland und Deutschland in diesem Sommer einen Besuch abstatten werden.
AG: "Neon" beginnt und endet mit einem verkratzten Geräusch - ist das Deine Referenz an die gute, alte LP ?
JM: Sozusagen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich von antiquitierter Technologie und all dem, was mit ihr zu tun hat, besessen bin. Was die Musik betrifft, dachte ich mir, dass das Album viel Schwung dadurch gewinnen könnte, wenn es gleich zu Anfang zu einer plötzlichen Veränderung der Dynamik kommen würde. Und wo erreicht man eine solche besser als beim Wechsel von Lo-fi zu Hi-fi ? Am Ende des Albums habe ich ihn wieder aufgegriffen, um so alles komplett abzurunden, und da es ziemlich gut zum Thema des letzten Songs paßt. Ich denke, dass das ganz gut funktioniert hat und irgendwie liebenswert wirkt.
AG: Wie würdest Du selbst den Musikstil von "Neon" bezeichnen ? Ist das Alternative Music ? Gitarrenpop ? Rock ? Oder sogar Grunge ? Und hast Du musikalische Einflüsse von "Radiohead", "Garbage" oder anderen bekannten Bands aufgegriffen ?
JM: Witzig, dass Du "Garbage" erwähnst. Erst gestern habe ich die nämlich zum erstenmal live gesehen - und sie haben mir hervorragend gefallen. Die Sängerin hat so eine starke Bühnenpräsenz und strahlt so eine Autorität aus, wenn sie singt, dass man sich ziemlich klein fühlt.

Was die Einordnung von "Neon" angeht, glaube ich, dass das Album zu vielseitig ist, um in eine Schublade gesteckt werden zu können. Aber wenn man mich dazu zwänge, würde ich sehr allgemein bleiben und von "gitarrenbasierter Song-Musik" (Ha ! Ha !) sprechen. Ich mag "Radiohead" und "Garbage" sehr gerne, aber ein Freund von mir sagte mir, er höre mehr Einflüsse von anderen Bands wie "The Outfield" und "The Police", die wir beide auch sehr mögen. Ich nehme an, dass ich ein Gespür für Melodien habe, bei dem es sich einfach so ergibt, dass es sich in meiner Liebe für laute Gitarren manifestiert. Betrachtet man es so, dann bin ich, wenn überhaupt, mehr von älteren Bands beeinflußt als von jüngeren.

AG: Musikalisch ist "Neon" nicht das, was man erwarten würde, wenn man sich das anhört, was Du mit "Arena" bislang gemacht hast. Welchen Stil bevorzugst Du persönlich ? Und wäre es nicht sicherer gewesen, ein "klassisches" Prog-Rock-Album einzuspielen ?
JM: Ich bin froh, dass Du das fragst. Das ist etwas, bei dem ich große Schwierigkeiten habe, wenn ich mich mit jemandem nach einem "Arena"-Konzert über Musik unterhalte. Progressiv-Rock scheint schon seit jeher mit einem Stigma behaftet zu sein und wird vom Rest der Welt eher argwöhnisch betrachtet, was mich über die Jahre hinweg ziemlich frustriert hat. Ich dachte immer, alle anderen seien engstirnig, weil ich einige Bands mochte, die in einem Genre zu Hause waren, welches Aufgeschlossenheit voraussetzt, und über das jeder sonst nur lachte und es "Hippie-Musik" nannte. Ich habe zur selben Zeit auch sehr viel andere Musik gehört, einfach aus dem Grund, weil ich Musik generell sehr mag. Es gab diese Art von "Sie-und-wir"-Einstellung, die man bei anderen Musikrichtungen nicht antrifft. Seitdem ich mich "Arena" angeschlossen habe, musste ich enttäuschenderweise feststellen, dass erschreckend viele Prog-Fans bezüglich anderer Musikrichtungen schlichtweg genauso engstirnig sind wie die Anhänger anderer Genres auch. Es ist auch seltsam, wenn man sich mit einigen Leuten unterhält, die von einem erwarten, man möge sich des ganzen Genres annehmen. Jede Musik hat ihre guten und ihre schlechten Seiten, insbesondere Progressiv-Rock. Und nur weil ich "Marillion" mag, bedeutet das nicht zwingend, dass ich auch "Chalice of Isuldur" mögen werde (ich hoffe, dass es keine Band namens "Chalice of Isuldur" gibt - andernfalls habe ich sie gerade beleidigt).

Was die Frage angeht, welchen Stil ich bevorzuge: weder den einen, noch den anderen, zu jeder Stimmung passt eine andere Musikrichtung. Beispielsweise habe ich mir gestern Abend "Be a Girl" von den "The Wannadies" im Auto angehört und heute Morgen "Made Again" von "Marillion". Im Moment läuft bei mir "The Antidote" von Ronny Jordan. Ich mag einfach zu viele verschiedene Musikrichtungen, um mich auf eine einzige zu beschränken, und ja, es wäre wahrscheinlich sicherer gewesen, ein Prog-Album herauszubringen, aber ich habe dafür meine Zeit zusammen mit "Arena" verbracht, so dass das keinen Sinn machen würde. Wir haben bei "Neon" nicht darauf geachtet, dass wir das Album den "Arena"-Fans verkaufen können, sondern vielmehr darauf, dass wir uns den anderen Musikrichtungen hingeben können, die mir gefallen. Ich möchte nicht, dass das so klingt, als wolle ich Prog-Rock verraten, denn das will ich nicht. Es ist nur so, dass ein Teil von mir auch einmal andere Sachen ausprobieren muss, um nicht frustriert zu enden. Mir ist auch bewußt, dass meine Bekanntheit vor allem aus meiner Tätigkeit in "Arena" resultiert - und auch Verglas weiß das, was der Grund dafür ist, dass sich auf der Vorderseite der CD dieser kleine Aufkleber befindet. Und ich hoffe, dass die meisten "Arena"-Fans aufgeschlossen genug sein werden, um unsere Motivation für dieses Album zu verstehen. Auch auf das Risiko hin, sentimental zu klingen, bedeutet es mir sehr viel, dass wir so gute Fans haben, und das letzte, was ich will, ist, dass sie einen falschen Eindruck gewinnen.

AG: In der Mitte des Booklet sehen wir Licht, das durch Kirchenfenster scheint. Im Vordergrund der Szene erkennt man den Schatten eines Kruzifixes. Bist Du religiös ?
JM: Nicht im exakten Sinn des Wortes. Ich glaube, dass uns allen ein tiefes Verständnis für den Grund unserer Existenz nicht schaden kann, und das ist meine Art der Spiritualität. Der Film "Contact" ist einer der wichtigsten Filme dieses Jahrzehnts und fasst wohl am besten meinen persönlichen Glauben zusammen. Kurz gefaßt sagt er, dass es egal ist, an was Du glaubst, solange Du nur an eine höhere Macht glaubst. Was diese Macht betrifft, treffen meiner Meinung nach das Hi-Tech-Licht und das Kreuz ziemlich genau die Art und Weise, in der der Glaube der Menschen im zwanzigsten Jahrhundert gestorben zu sein scheint. Es ist beinahe so, als brauchten wir keinen Glauben mehr, seitdem wir die Technologie haben.
AG: Der Titeltrack der CD handelt von einem beinahe existentialistischen Thema. Glaubst Du, dass die Menschheit den falschen Weg eingeschlagen hat, dass sie versucht, immer mehr und mehr zu erreichen - obwohl wir wissen sollten, dass am Ende alles "vergehen und sterben und zur Nacht werden" wird ? Ist der Wunsch nach Unsterblichkeit die tiefere Kraft in uns allen - und wie werden weltweite Informationsnetze, in denen Daten "ewig" gespeichert werden können, diesen Wunsch beeinflussen ?
JM: Die Menschen sind wie Lemminge. Sie waren es immer und werden es immer sein. Es sind zuwenige unter uns, die sich wirklich über unseren Niedergang sorgen, um einen spürbaren Wandel herbeizuführen. Diejenigen, die an der Spitze der Hierarchien stehen und die einen solchen Wandel herbeiführen könnten, beschränken sich auf symbolische Handlungen, um nicht die öffentliche Meinungen derjenigen Massen gegen sich aufzubringen, die sich dem ziemlich blinden Glauben ergeben haben, dass solche Gesten etwas verändern können, während sie sich ironischerweise nur wenig mehr sorgen als diejenigen, die den Wandel vollziehen. Ob die Unsterblichkeit nun die treibende Kraft des Menschen ist oder nicht - wir werden sie nie erreichen. Jede Spezies hat eine Lebensspanne, die vor Milliarden Jahren vorbestimmt wurde. Der einzige Unterschied besteht in unserem Fall darin, dass es normalerweise die Evolution ist, die einen Organismus auslöscht, wir unsern eigenen Untergang (und den vieler anderer Arten) auslösen werden.

Ob wir uns darum bemühen, unser Vermächtnis zu bewahren oder nicht, ist völlig irrelevant. Nur menschliche Arroganz wird annehmen, dass unser Untergang ein solch schwerer Verlust für das Universum wäre. Und wenn die Dinge schließlich ihren natürlichen Verlauf nehmen, wird die Evolution zweifelsohne über uns hinwegschreiten. Nun zu meinen fröhlichen Erkenntnissen !! (Ha ! Ha !)

Der Grund, aus dem das Album "Neon" genannt wurde, liegt darin, dass nichts sowohl die technologischen Fortschritte als auch die sozialen Rückschritte des 20. Jahrhunderts so bildlich repräsentieren kann wie Neonlicht. Außerdem mag ich den Film "Blade Runner", in dem ebenfalls sehr viel Neonlicht vorkommt.

Nach all dem sei aber darauf hingewiesen, dass der Großteil des Albums von viel schlichteren Dingen handelt. So geht es in "Wide Awake" beispielsweise um den Versuch, den eigenen Standpunkt in einem einseitigen Streit klarzumachen, und "Staring At The Sun" handelt von der Blindheit der Leidenschaft.

AG: "The Visitor", Deine bisher letzte Arbeit mit "Arena", hat sich ebenfalls mit einigen philosophischen Fragen beschäftigt. Wie würdest Du selbst die zentrale Frage dieses Konzeptalbums beantworten - hat die Person, die in den Spalt im Eis gefallen ist, am Ende überlebt ? Oder ist sie gestorben ?
JM: Das verrate ich nicht. Frag' Clive.

AG: Was hat Dir besser gefallen - das Songwriting mit den anderen "Arena"-Musikern oder die Arbeit an Deinem "Solo"-Album ?
JM: Das sind zwei völlig unterschiedliche Vorgänge. Wenn ich selbst ein Stück schreibe, entwickle ich es auf einer akustischen Gitarre und meine einzige Sorge gilt zunächst der Melodie und den Griffen. Wenn "Arena" ein Stück schreibt, geht es eher darum, verschiedene Riffs zusammenzufügen und auf diese Weise einen gewisses musikalisches Ergebnis zu finden. Bei "Arena" lösen wir eher eine Art musikalisches Puzzle, das erfordert, wie man wohl der Musik deutlich anmerkt, weit mehr Nachdenken und ist zeitaufwendiger. Aber beide Methoden haben ihre Vorzüge. Solange das Endergebnis gut ist, kann man auf beide Arten Zufriedenheit erlangen.
AG: Im Booklet von "Neon" bedankst Du Dich besonders bei Mick (Pointer) und Clive (Nolan) - aber nicht bei den beiden anderen "Arena"-Musikern, Paul Wrightson und John Jowitt. Warum ?
JM: Die Danksagungen in dem Album gelten denjenigen, die uns (direkt oder indirekt) bei seiner Fertigstellung geholfen haben. Da Verglas Clive und Mick gehört, haben sie auf die eine oder andere Weise dazu beigetragen. Paul Wrightson war überhaupt nicht an dem Album beteiligt und wird daher auch nicht genannt. Es sollte jedoch klargestellt werden, das in einem bestimmten Stadium JJ eigentlich einige Baßpartien zum Album beisteuern sollte, was jedoch aus zeitlichen Gründen nicht erfolgte. Er hat sich unheimlich bemüht, um einige der Songs einzustudieren, aber wegen der furchtbaren Hektik, die es gab, als wir uns an die Erstellung des Designs der CD machten, und wegen meiner schon legendären Schusseligkeit, habe ich es versäumt, ihm für seine Anstrengungen zu danken. Ich bedauere das nun zutiefst, weil er mich seitdem stets damit aufzieht, und möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich öffentlich bei ihm zu entschuldigen. Es tut mir leid, John, das war nicht böse gemeint !!!!
AG: In den meisten Bands ist der Gitarrist derjenige, der für die Unterhaltung auf der Bühne verantwortlich ist. Aber bei "Arena"-Konzerten ist es Clive Nolan, der das Headbanging übernimmt, und John Jowitt, der in der Gegend herumspringt und mit dem Publikum scherzt. Bist Du zu zurückhaltend ? Oder einfach zu sehr damit beschäftigt, die kniffligen Gitarrenparts zu spielen ?
JM: Das ist witzig, dass Du das so siehst, weil ich eigentlich der Ansicht war, dass ich mich während der Konzerte durchaus ein wenig bewegt habe. Du hast in gewisser Hinsicht recht, weil ich sehr scheu bin und erst bei dieser Tournee den Mut gefunden habe, dem Publikum ins Antlitz zu blicken. Ich entspreche auf der Bühne nicht gerade genau der Definition eines "Gitarrenhelden". Das ist einfach nicht meine Art, das überlasse ich doch lieber einem Malmsteen !! Was zu komplizierte Gitarrenparts angeht: Ich könnte alles mit verbundenen Augen und auf dem Kopf stehend spielen !! (Yeah, so ist es !!)
AG: Wie sehen Deine musikalischen Pläne und Projekte für die nächste Zukunft aus ? Hat die Arbeit an einem neuen "Arena"-Album bereits begonnen ? Und wenn ja - kannst Du uns Details über die Richtung, in die es musikalisch gehen wird, verraten ?
JM: Wir haben mit dem Schreiben des neuen Albums vor zwei Tagen begonnen und ich gewöhne mich langsam wieder an diesen Prozess. Alles, was ich sagen kann, ist, dass das neue Album sich in mancher Hinsicht ganz erheblich von den bisherigen unterscheiden wird, und dass es kein Konzeptalbum werden wird. Mit den Aufnahmen werden wir im September beginnen und die Veröffentlichung wird irgendwann Anfang des nächsten Jahres erfolgen. In der Mitte dieser Zeitspanne müssen wir einen ganzen Haufen Konzerte (Kanada, Südamerika) geben und ab dem 2. März werden wir für eine Woche in Mexiko sein, um dort ein paar Gigs zu spielen.
AG: Da dies ein Interview für ein Computermagazin ist, sollten wir uns über einige Computerthemen unterhalten. Zusammen mit John Jowitt und Clive Nolan hast Du "The Cry" - die "Arena"-Mailingliste - nicht nur abonniert sondern nimmst auch an den Diskussionen teil. Warum machst Du das ? Und was hälst Du von dieser Art und Weise der Kommunikation zwischen dem Künstler und dem Publikum ?
JM: Der Grund, aus dem ich die Mailingliste abonniert habe, ist einfach der, dass es ein "Arena"-Forum ist und eine der wenigen Möglichkeiten, die ich habe, um Feedback von den Leuten, die unsere Alben kaufen, zu bekommen. Das ist wichtig für mich. Und ich melde mich gelegentlich zu Wort, weil ich der Ansicht bin, dass es wichtig ist, manche Dinge schnell klarzustellen - und wer könnte das besser als die betroffene Band selbst ? Das war zum Beispiel bei der Debatte um die Äußerungen von "Fish" der Fall, in die ich tiefere Einblicke hatte als die meisten anderen. Da ich nicht an den Begriff des "Rock-Stars" oder die Trennung, die er zwischen Künstler und Publikum schafft, glaube, finde ich die Mailingliste wirklich gut !
AG: Allgemein gesprochen - welchen Einfluß wird das Internet auf die Musikszene haben ? Und werden die berüchtigten MP3-Sounddateien zu einer echten Bedrohung für die Musikindustrie werden ?
JM: Ja, sie werden eine Bedrohung werden, und sind es in der Tat bereits. Alle größeren Plattenfirmen denken momentan ernsthaft über das Thema nach, weil sie wissen, dass in den nächsten zehn Jahren ihre Industrie auf den Kopf gestellt sein wird, und wenn sie nicht vorsichtig sind, werden sie dabei zu Boden geworfen werden. Das, was mir am Netz am besten gefällt, ist die beinahe anarchistische Freiheit, die es seinen Anhängern gewährt. Es gibt soviele Seiten, die freie Downloads ermöglichen, und der einzige Gewinn, den sie ihren Besitzern bereiten, ist das Vergnügen, welches diese dadurch und durch die Möglichkeit, mit anderen gleichgesinnten Personen zu kommunizieren, erlangen. Offensichtlich kann sich das bei dem, was ich tue, sowohl gegen als auch für mich wenden auswirken.... Ich komme diesbezüglich später noch einmal auf Dich zurück.
AG: Da Du nicht "nur" ein Gitarrist, Bandleader und Komponist bist, sondern auch Erfahrung mit dem Produzieren und Mischen von Alben hast, hast Du vermutlich viel mit Plattenstudiotechnologie zu tun. Welche Computer-Hard- und Software wird für solche Aufgaben verwendet ? Und wie beeinflußt der Computer Deiner Ansicht nach den Prozess des Mixens und Produzierens eines Albums ?
JM: Um ehrlich zu Dir zu sein, ist mein Studio verglichen mit modernen Standards relativ altmodisch. Ich mag analoge Aufnahmetechniken sehr gerne. Aus dem einen oder anderen Grund bin ich gegenüber digitaler Aufnahmetechnik nach wie vor skeptisch und trotz wiederholter Aufforderung durch Clive, aus Gründen der Kompatibilität zu anderen Studios auch auf die digitale Technik zu setzen, habe ich mich dem bislang widersetzt. Dem sei aber hinzugefügt, dass ich mir erst neulich einen CD-Brenner gekauft und nun damit begonnen habe, mit Sound Forge, welches ich in Verbindung mit dem Brenner einsetze, mich an 2-Track-Edititerung zu versuchen. Es ist also noch nicht alle Hoffnung verloren. Was das Abmischen angeht, habe ich niemals "Flying Faders" oder irgendeine Form der automatisierten Hilfe eingesetzt (ich habe an meinem Mischpult CMS2, aber das war bisher ziemlich überflüssig), weil ich glaube, dass dann, wenn etwas ordentlich aufgenommen wurde, sich das Abmischen von selbst ergibt.
AG: Welches Computersystem verwendest Du zu Hause - und warum ? Und wozu nutzt Du es, wenn Du nicht Beiträge zu "The Cry" verfaßt oder Interview für Freeware-Magazine beantwortest ?
JM: Ich besitze einen Pentium-PC von Escom mit 233 MHz, der mit einer Creative Labs-, PCI 3d Blaster-Karte, PCI128-Soundkarte und einem 56k-Modem von Rockwell ausgestattet ist. Ich habe ihn einem Freund vor langer Zeit abgekauft, weil er sich einen besseren Rechner zulegen wollte, und ich nehme an, dass er gemessen an heutigen Standards ziemlich langsam ist. Ich verwende "Corel Draw 7" und "Office '97" sehr oft, und, so traurig es klingen mag, erfreue mich an Spectrum-/C64-Emulatoren, weil es nichts gibt, was sich mit dem Wiedererleben der eigenen Jugend vergleichen lässt. Und ich bin sehr von den Duke-3D-Spielen eingenommen.
AG: Um zur letzten Frage dieses Interviews zu kommen und der Tatsache Tribut zu zollen, dass dies ein Magazin von und für Amiga-Anwender ist: Kennst Du den Amiga ? Und wenn ja - wie findest Du ihn ?
JM: Das mag sich völlig verrückt anhören, aber das einzige echte Hobby, das ich habe, ist meine Begeisterung für alte Computer (was sich natürlich nicht auf den verhältnismäßig jungen Amiga bezieht !!). Ich habe zu Hause ein Zimmer, das mit alten Spectrums, CBMs, CPCs, BBCs vollgestellt ist - nenne ein Gerät und ich habe es wahrscheinlich, plus gewaltiger Mengen an zugehöriger Software. Darunter befinden sich auch ein A600, ein A1200 und zwei A500 (wovon der eine immer aussteigt). Deshalb: ja, ich habe vom Amiga gehört ! Das tolle am Amiga ist, dass er über ein fensterbasiertes Betriebssystem verfügte, lange bevor sich jeder Bill Gates als dem neuen Messias zuwandte und voller Bewunderung kundtat, "Sapperlot, diese `Windows'-Sache ist wirklich klever !". Außerdem laufen auf ihm einige der coolsten Programme, die je geschrieben wurden (das "Aura"-Samplingprogramm, "Frontier Elite II" und "Rise Of The Robots" dürften gute Beispiele sein). Ich finde es bedauerlich, dass PCs und Macs mehr oder minder inzwischen den Markt unter sich aufteilen, weil es wenigstens bei der alten Rechnergarde eine gewisses Grundübereinstimmung bezüglich Kompatibilität und Leistung gab. Wenn etwas einen A500 voraussetzte, wusste man, dass es auch einen A500 meinte. Heutzutage kann man nicht mal mit den Augen blinzeln, ohne dass die Hardwareanforderungen um 100 MHz oder 400 MByte Festplattenspeicher steigen. Meine Frau glaubt, ich habe Schwierigkeiten, meine Kindheit hinter mir zu lassen...

[ Das Interview führte (an) für das "AmigaGadget". ]


Appendix: The Original


AG: Although there are already nearly a dozen CDs in the back catalogue of Verglas Music, "Neon" got the ID VGCD0002. Did you have a delay of about two years ? Or what is the reason behind this ? How long have you been writing on the material you used on "Neon" ?
JM: The reason that 'Neon' occupies the VGCD0002 slot is because that it was originally intended for 'Guitar Stories', the solo album by (ex-Arena guitarist) Keith More. Relationships with Keith became decidedly strained when he elected to pull out of the agreement at the last minute and release it on his own label. The slot had remained empty until this time as a reminder to the chaps at Verglas of the breach of trust they experienced and the bitter taste that it left. My filling the slot was done with more than a hint of irony and is hopefully testament to the fact that they wholeheartedly trust me despite past experiences. In answer to the other question, the age of the material on Neon varies greatly. I wrote songs such as 'Aeroplanes' and 'Fading out' as far back as 1995 whereas 'The Tide', 'Staring at the Sun' and 'Static' were written just last year. That might explain the slight stylistic discrepancies between certain songs but the album was not written for the sake of releasing an album, it serves to catalogue the songs I've written since 'The Urbane' existed in it's earliest incarnation. The album was in the early stages of recording long before the deal was struck.
AG: First announced as your solo project, "Neon" is now the first record of the newly formed group "The Urbane". Why did you create your own formation ? How did you get to know Martin Raggett, the bass player, and Scooby, the drummer ? And do you plan other recordings with "The Urbane", with this special line-up, in the future ?
JM: There seems to be a certain amount of misunderstanding regarding what most people probably view as a 'project'. Martin and I have been working together since 1994 and Scooby joined us a couple of years later. Martin and I first met at an Adrian Smith gig in Wokingham and we've done a lot of growing up together including crashing my car into the wall outside my house one night. I found Scoobs when his old band 'The Junk Serpents' came and recorded in my studio. I couldn't believe just how in-tune he was with me and how talented he was as well. He understands music like no-one else I know and he can play just about anything which is really annoying!! When I heard that the 'Serpents' had split up I was straight on the phone. The best thing about these guys is the fact that they've both got a brilliant sense of humour which is essential to working with me, and yes we are going to do some more stuff in the future.
AG: "Neon" includes a lot of songs which have the potential of having success in the charts. Will Verglas Music do a special promotion for the CD - also beyond the usual prog rock scene ?
JM: We're looking into that at the moment althought I don't want to say too much right now or it might not happen. What I will say is that we're using a completely different promo company in England, one that is used to dealing with this type of thing and works with a lot more of the mainstream magazines and radio stations. It's going to be a challenge for Verglas but then who doesn't like a challenge.
AG: Will there be a single taken from "Neon" ? Or even a video clip ? And, most important of all, do you have any plans to go on tour with "The Urbane" ?
JM: It's too early to say about the single/video thing just yet but as far as touring goes I can tell you that we'll be paying Holland and Germany a visit this Summer.
AG: "Neon" starts and ends with a crackling noise - is this your reference to the good old vinyl records ?
JM: Kind of. Anyone that knows me knows that I'm obsessed with antiquated technology and all that it entails. So as far as music goes, I thought that the album would have tremendous impact if there was a sudden dynamic change right at the beginning and what better way of achieving that than Lo-fi to Hi-fi. I put it at the end of the album to bring everything full circle again plus the fact that it ties in quite well with the subject of the last song. I think it's worked out well and it has an endearing quality about it.
AG: How would you personally call the musical style of "Neon" ? Is it alternative ? Guitar pop ? Rock ? Or even Grunge ? And did you assimilate musical influences from Radiohead, Garbage or other popular bands ?
JM: Funny that you should mention Garbage because I saw them live for the first time the other day and I thought they were awesome. The singer has such a strong stage presence and commands such an authority when she sings that it makes you feel quite small. As far as stylising 'Neon' goes, I thinks it's too diverse to put under one banner but if I was forced to do so then I would be very general and call it 'Guitar based song music' (ha!ha!). I like Radiohead and Garbage a lot but a friend of mine tells me that he hears more influence coming from bands such as 'The Outfield' and 'The Police', both of which we love. I suppose I have an ear for melody which just so happens to manifest itself in my love for noisy guitars and discontent. Put it this way, if anything I'm a lot more influenced by older bands than younger ones.
AG: The music of "Neon" is nothing people would expect judging from the stuff you did with "Arena". Which sound do you personally prefer ? And wouldn't it have been safer to do a "classical" prog rock record ?
JM: I'm glad you asked that. This is something which I have great trouble coming to terms with when I discuss music with people after Arena shows. Progressive rock has always seemed to have a stigma attached and is very much frowned upon by the rest of the world, much to my frustration over the years. I always used to think that eveyone else was narrow minded because I liked some bands in a genre that required you to have an open mind and everyone else just laughed and called it hippy music. I also listened to a wide variety of other music at the same time just because I love music generally. There was this kind of us and them attitude that you don't find with any other style of music. Since joining Arena, I have been disappointed to learn that an awful lot of people into prog are just as narrow-minded about different types of music as those outside of it. It's also weird talking to some people because they expect you to embrace the whole genre, lock stock and barrel. There is good and bad in all types of music, especially progressive rock and just because I like Marillion doesn't necessarily mean I am going to like 'Chalice of Isuldur' (I hope there isn't a band called 'Chalice of Isuldur' or I will have just offended them). As far as what sound do I prefer, I don't prefer either, different music suits different moods. For example I was listening to 'Be a girl' by The Wannadies in the car yesterday evening and this morning I was listening to 'Made Again' by Marillion. Right now I'm listening to 'The Antidote' by Ronny Jordan. I like too many different types of music to limit myself to one and yes, it probably would have been safer to make a prog album but I spend my time in Arena doing that so there would be no point. We didn't make 'Neon' as a formula to sell to Arena fans but more to indulge the other types of music that I love. I don't want that to sound like I'm turning prog-traitor because I'm not, it's just that there is a part of me that needs to do other things or I get very frustrated. I also recognise that I'm best known for the stuff I do in Arena and so do Verglas which is why you get the little sticker on the front of the CD and I just hope that most Arena fans will be open minded enough to understand why we made this album. At the risk of sounding sentimental, it does mean a lot to me that we have such good fans and the last thing I want to is for them to get the wrong idea.
AG: In the middle of the booklet we see light shining through church windows with the shadow of a crucifix in front of the scene. Are you a religious man ?
JM: Not in the strict sense of the word. I believe that we should all afford a depth of understanding to our reason for existence and it's that kind of spirituality that effects me. The film 'Contact' is one of the most important films this decade and probably best sums up my personal beliefs. It basically says that it doesn't matter what your faith is so long as you have faith in a bigger picture. Regarding that picture, I thought that the hi-tech lighting and the cross quite aptly reflected the way that people's faith seems to have died in the C20th. It's almost as if we don't need faith now we have technology.
AG: The title track of the CD is about a nearly existentialistic subject. Do you think that mankind is going the wrong way, trying to get more and more - although we should know that in the end everything "will fade and die and turn to night" ? Is the wish of immortality the deeper force in all of us - and how will world wide information networks, in which data might be stored "forever", influence this wish ?
JM: People are like lemmings, always have been and always will be. Those of us that genuinely care about our downward spiral are too few in numbers to make any significant change. Those at the top of the hierachical structure who make any significant change do so as a token gesture so as not to lose popular opinion with the masses that rather blindly believe that such gestures make any difference in the first place whilst ironically and hypocritically caring little more than those implementing change. Whether or not people's driving force is immortality we will never achieve it. Every species has a time line, pre-determined billions of years ago, the only difference in this case being that whilst evolution naturally phases out other organisms we will be the instigators of our own (and many other species') demise.

Whether or not we strive to preserve our legacy is purely circumstancial, only human arrogance could possibly presume that our demise could be such a grave loss to the universe and when things do eventually reach their natural conclusion, evolution will doubtless take it in it's stride. Now for my happy thought!! (ha!ha!).

The reason the album is called 'Neon' is because nothing represents technological advancement as well as social decline in the C20th quite as visually as Neon light. Plus the fact that I like the film 'Blade Runner' and there's plenty of Neon in that. Having said that, a lot of the album is about very much simpler things. For example, 'Wide Awake' is about the futility of trying to get your point across in a one-way argument and 'Staring at the sun' is about the blindness of obsession.

AG: "The Visitor", your latest work with "Arena", also did handle some philosophical subjects. How would you personally answer the main question of this concept album - did the person, that fell into the crack in the ice, survive in the end ? Or did he die ?
JM: I'm not saying. Ask Clive.
AG: What did you enjoy more - the songwriting together with the other members of "Arena" or the writing for your "solo" album ?
JM: They are two completely different processes. When I write a song for myself, I write it on an acoustic guitar and my only concern is for the melody and the chords at the first stage. When Arena writes a song, it's more about fitting different riffs together and reaching some sort melodic conclusion that way. It's kind of like a musical jigsaw with Arena, a lot more cerebral and time consuming as is probably evident in the music but both methods have their merits. As long as the end result is good then there is satisfaction to be gained either way.
AG: In the booklet of "Neon" you send special thanks to Mick (Pointer) and Clive (Nolan) - but none to the other two "Arena" musicians, Paul Wrightson and John Jowitt. Why ?
JM: The credits in the album are dedicated to those people who have helped (directly or indirectly) in putting it together, because Clive and Mick own Verglas they have helped in one way or another to this end. Paul Wrightson wasn't involved with the album in any way and as such isn't credited. It should be pointed out however, that at one stage JJ was due to put some bass down on the album but because of time constraints this didn't end up happening. He went to a lot of trouble to learn a couple of songs and because of the mad rush we had doing the artwork and because of my legendary flakeyness, I forgot to thank him for his efforts. I deeply regret this now because he has teased me about it ever since and I would like to take this opportunity to publicly apologise to him. Sorry John, no harm meant!!!!
AG: In most bands, the guitar player is the man who is responsible for entertaining action on stage. But at "Arena" gigs, it's Clive Nolan who does the headbanging and John Jowitt who jumps around and makes jokes with the audience. Are you too reserved ? Or simply too busy playing the tricky guitar parts ?
JM: It's funny you should say that because I thought I did move around a bit during gigs. You're sort of right though because I am very shy and it's only on this tour that I've managed to pluck up the courage to look the audience in the face. I don't exactly embrace to notion of 'guitar hero' on stage because that's just not my department, leave it up to Malmsteen I say!! As for guitar parts being too tricky, I could play it all blindfolded standing on my head!! (yeah right!!)
AG: What are your musical plans and projects for the near future ? Has work on a new "Arena" record already started yet? And if yes - can you give some details of the musical direction it will take ?
JM: We started writing the new album two days ago and I'm getting back into the process already. All I can say is that some aspects are going to be very different indeed and it's not going to be a concept album. We start recording in September and it will be released early in the new year. We've got a bunch of gigs to do in the middle of all of this (Canada, South America) and we're off to Mexico on the 2nd March for a week to do a couple of gigs there.
AG: As this is an interview for a computer magazine, we should talk about some computer stuff. Together with John Jowitt and Clive Nolan you have not only subscribed to the "The Cry" - the "Arena" mailing list, but you also take part in the discussions. Why are you doing this ? And how do you think about this way of communication between the artist and the audience ?
JM: The reason I joined the mailing list is basically because it is an Arena forum and one of the few ways I get to hear feedback from the people that buy our albums,which is important to me. The reason I post on it occasionally is that I think that it's important to set the record straight about certain issues, for instance the Fish debate which I happen to have a deeper insight to than most people, and where better to get the record straightened but from the band itself! Seeing as I don't believe in the notion of 'Rock Star' or the divide that it creates between artist and audience, I think that the mailing list thing is really cool!
AG: Spoken generally - what impact will the Internet have on the music scene ? And will the ill-famed MP3 sound files be a real threat to the music industry ?
JM: Yes they will be a threat, and indeed are a threat at present. All the major record companies are having a serious re-think at the moment because they know that in ten years time the industry will have been turned on it's head and if they are not careful they will get cut out of the loop. The thing I like the most about the net is the almost anarchistic freedom that it affords it's enthusiasts. There are so many sites dedicated to free downloads and the only gain their owners stand to make is the enjoyment they get from doing so and conversing with like-minded people. Obviously in my line of work, this can work against me as well as for me so..... I'll get back to you on that one.
AG: As you are not "only" a guitar player, band leader and songwriter, but also very experienced in producing and mixing records, you probably have a lot to do with record studio technology. Which computer hardware and software is used for these tasks ? And how do you think did the computer influence the results of the prcess of mixing and producing a record ?
JM: To be honest with you, my studio is relatively old-fashioned by modern standards. I'm very much into analogue recording and the techniques employed by this medium. For one reason or another, digital continues to illude me and despite repeated suggestion by Clive to crossover to digital for reasons of inter-studio compatibility I have so far declined. Having said that, I bought a CDR writer the other day and I've started doing 2-track editing on Sound Forge which I use in conjunction with it, so all hope is not lost. As for mixing, I've never used flying faders or any sort of automation (I do have CMS2 on my desk but it's pretty much redundant) because I believe that if something is recorded properly then the mix takes care of itself.
AG: What computer system do you use at home - and why ? And for which things do you use it when you're not posting articles to "The Cry" and not answering interviews for freeware magazines ?
JM: I own an Escom 233 Mhz pentium which has got a Creative Labs, PCI 3d Blaster card, PCI128 sound card and a Rockwell 56k modem inside it. I bought it off a friend ages ago because he was upgrading but I guess it's pretty slow by today's standards. I use Corel 7 and Office 97 a lot and sad as it may sound, I indulge in Spectrum/C64 emulation because there is nothing quite like re-living your youth. I am also quite partial to the Duke 3D series.
AG: To come to the last question of this interview and to pay tribute to the fact that this is magazine from and for Amiga users: Do you know the Amiga computer ? And if yes - how do you like it ?
JM: This might sound completely crazy but the only true hobby I have is my fascination with old computers (not of course refering to the relatively recent Amiga!!). I have a room at home completely full of old Spectrums, CBMs, CPCs, BBCs, you name it and I've probably got it plus tons of software to boot. In amongst all of that I happen to own an A600, an A1200 and two A500s (one keeps crashing). So yes, I have heard of the Amiga! The great thing about the Amiga is that it was sporting a windows based OS long before everyone was turning to Bill Gates as the new messiah and saying, 'gosh, isn't this windows thing really clever!'. It also supports some of the coolest software ever written (the Aura sampling program, Frontier Elite II and Rise of the Robots being good examples). I think it's such a shame that PC's and Mac's have more or less taken over the world because at least with the old school of computers there was a basic level of standardising things in terms of compatability and peformance. You knew that if something said A500 it meant A500. These days you only have to blink and required spec has shot forward by 100 Mhz or 400 meg hard disk space. My wife thinks I'm having trouble letting go of my childhood...

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