Ein Trojanisches Pferd: 520ST EMULATOR
Ein übles Programm ist der 154 Blöcke (1 Block = 254+2 Bytes) große Atari-GEM-Emulator. Beim Anklicken einiger Icons wird ein Diskettenzugriff versucht und dabei die jeweils letzte Datei gelöscht oder die Diskette schnellformatiert. Das als Maschinenkode verkleidete Basicprogramm (der SYS-Befehl dient nur zum Heraufsetzen des Basic- Starts) zeugt außerdem von geringen Programmierkenntnissen: Für den Diskettenzugriff wurde das Programm Turbo Copy V1.0 eingebaut.
Ein Grün-Monitor wird emuliert. Beim Anklicken des Mülleimers wird die Diskette in Laufwerk 8 mit dem Label LALL schnellformatiert.
Apple ][
Eine interessante Basic-Erweiterung
ist dieses Programm, das auf dem C64
Befehle in der Syntax des Applesoft-Interpreters erlaubt. Studiert man die
Befehlstabelle bei $C000, findet man
noch zusätzliche, auf die Hardware des
C64 zugeschnittene Anweisungen, z.B.
SOUND oder SPRITE.
Die Benutzung von Original-Apple-Software ist jedoch nicht nicht
möglich. (Technisch müßte es m. E.
machbar sein, mit einer 1541 das GCR-Diskettenformat des Apple ][ zu
dekodieren.) Gespeichert wird in den
gebräuchlichen CBM-Datei-Typen.
Die Emulation geht immerhin soweit,
dass auch einige Softwareschalter
funktionieren. Um im oben abgebildeten
Split-Screen auch im unteren Teil die
Grafik sichtbar werden zu lassen, gebe
man POKE - 16304,0 ein.
Mit POKE - 16301,0 wird wieder das
Textfenster eingeschaltet.
Die Grafik-Befehle sind noch dürftiger
als die des C16; innerhalb eines 8x8-Feldes sollte man nur eine Linienfarbe
benutzen. HGR (HGR2) dient zum
Einschalten der hochauflösenden Grafik.
Die Befehlsparameter sind der C64-Hardware angepaßt. Während ein Apple nur acht Farben in 280x192 Bildpunkten erlaubt, sind im Emulator 320x200 Punkte mit den C64-üblichen 16 Farbnummern möglich. Leider fehlen Beispiel-Programme.
ZX Spectrum
Kaum von dem Monitorbild des Originals zu unterscheiden ist die Ausgabe dieses 118 Blöcke (ca. 30KB) großen Emulators von 1985. Allerdings erfordert er - wie alle Speccy-Emus - eine lange Einarbeitungszeit. Der Spectrum hat nämlich vom ZX 81 die Token-Tastatur geerbt. Dieser Billig-Rechner hatte nur 1KB Ram, daher wurden freie 'ASCII'-Kodes als Befehlskürzel benutzt. Die 40 Leitgummitasten des ZX Spectrum sind mit den auf ihnen liegenden Zeichen und Basic-Befehlen beschriftet, doch wenn ich im 48K-Modus des Spectrum +2 programmiere, brauche ich stets das Handbuch mit den sechs Tastaturlayouts.
Glücklicherweise bietet der Emulator zwei über F7 erreichbare Hilfsseiten zur Tastaturbelegung.
Einige Befehle, z.B. BRIGHT oder OUT,
bewirken auf dem C64 nichts; Argumente
mit Spezialfunktion (INK 8) führen zu
einer Fehlermeldung.
Bei PRINT USR (dem Äquivalent zum SYS-Befehl) gesteht der Emulator: Can't do
machine code. (Z80 - 6510 !)
Alle Microdrive-Befehle (CAT, ERASE, MOVE) sind wirkungslos, man kann nur die Datasette als Speichermedium benutzen. Diese 'Beschränkung' entpuppt sich als der eigentliche Clou des Programms. Gespeichert wird nämlich im Original-Spectrum-Format, man kann also Kassetten mit Basic-Programmen eines Original-Spectrums benutzen.
Die beiden C64-Screenshots auf dieser Seite sind Vorspann-Bilder kommerzieller Speccy- Spiele. (Ein Tool zum Rippen dieser Bilder auf dem C16/plus4 habe ich in Mumpitz 26 vorgestellt.)
BBC-Emu
Während C64 und ZX Spectrum der gleichen Leistungsklasse angehören, versucht der BBC-Emulator auf dem Commodore-Gerät eine überlegene Maschine von Acorn zu imitieren.
Mit dürftigem Ergebnis: Nur zwei der sieben Bildschirm-Modi des BBC Micro sind verfügbar, wobei die Möglichkeiten des C64 nicht ausgenutzt werden. In MODE 1 (40 Zeichen) ist im Emulator nur Textausgabe möglich, in MODE 0 (80 Zeichen, Hires-Grafik) werden statt Buchstaben nur 4x8 Pixel große Blöcke auf den Bildschirm gesetzt. Bei graphischer Zeichenausgabe (wie beim Spectrum-Emulator) hätte man eine originalgetreuere Emulation erreichen und auch den 20 Zeichen-Modus des BBC Micro nachbilden können.
Das starke Basic des Vorbilds wurde nicht vollständig implementiert. So fehlt der integrierte Assembler, der die Nutzung von Assembler-Befehlen innerhalb eines Basic-Programms ermöglicht.
BBC Micro
Dieser Rechner wurde 1981 von Acorn
Computers Ltd. (die heute den RISC-Rechner Archimedes bauen)
herausgebracht, kostete 399 Pfund.
Er wurde in einer Fernsehserie der BBC
zur Einführung ins Programmieren
benutzt. Das strukturierte BBC BASIC
war den Dialekten der damaligen (und
späteren) Konkurrenten überlegen.
Technische Daten:
CPU: | 2 MHz 6502 |
Grafik: |
CRTC 6845 und Video-ULA 20, 40 und 80 Zeichen in 25 oder 32 Zeilen (6 Graphik-Modi, ein Teletext-Modus), acht Farben |
Speicher: |
16KB OS, 16KB BASIC 32KB RAM (erweiterbar) |
Peripherie: | 2 6522-VIAs, Soundchip |
Disketten: | Single- oder Double-Density 5,25"-Disketten mit 40/80 Spuren, 16/18 Sektoren |
Diskettensysteme: | SD:Acorn DFS, Acorn 1770 DFS; DD: Challenger/Opus DDOS, Watford DDFS, Acorn ADFS, Solidisk DDFS und andere |
Den Anzeigen im Heft zufolge betreibt der Herausgeber folgende Unternehmen bzw. Dienste:
Wallis Publishing
United Amstrad User Group
UAG Internet Book Search
CPC Book Sale
CPC-SPECCY Digitizing
United Amiga User Group
Prism PD
Bargain Basement
Redaktionelle Beiträge: HARDWARE
PROJECT: a CPC thermometer (4); Discs
and drives - for all 8 bits with 3"
disc drives (2); Intro to CP/M (1,5);
Intro to Z80 (2,5); Programming your
joystick (für das inkompatible Acorn-Basic)
(2); Classic add-on: RAM Music
Machine (2); Classic 8bit software
(vier C64-Spiele) (2); Readers Letters
(1); News (2).
Ein Artikel 'New 8bit hardware for
monitor systems' entpuppte sich als
Verkaufsanzeige des Herausgebers,
illustriert war er mit dem Foto der
angeblichen Verfasserin (reporter:
cathy brewin). Das Foto der ehemaligen
Herausgeberin von Your Sinclair/
Amstrad Action schmückt die Rubrik
'Linda Barkers small ads'.
M. S. beklagt sich, daß nur vier von
800 Lesern von 8BIT sein Magazin
wollten. Hoho - Brian Watson hatte in
der letzten Ausgabe gewiß mit Bedacht
Subskribenten geschrieben. Zähle ich
alle Leute zusammen, die schon einmal
Mumpitz anforderten, komme ich auch
auf eine beeindruckende Zahl. Jetzt
sind's nur noch drei.
Ein Abo kostet für Leser in Europa
15 Pfund. Adresse erübrigt sich.
Hier meine Adresse für diejenigen, die ein Probeheft der Papierausgabe von MUMPITZ bestellen möchten:
Hans-Christof Tuchen
Digital jetzt auch unter http://www.schaffi.de/mumpitz