Lucas betrachtete den Zyklopen mit einem schelmischen Lächeln. Der
muskelbepackte Riese sah ihn mit seinem nimmermüden Blick an und seufzte
leicht. "Hallo Lucas", durchbrach seine Stimme die morgendliche
Stille.
"Es ist etwas kühl heute, nicht wahr?" fragte Lucas, während er sich
umdrehte und auf das kleine Dorf blickte, das im nebelbedeckten Tal lag.
In der Ferne konnte der junge Mann die andere Seite des Talrandes erkennen.
Auch dort wachte ein Zyklop, damit keiner die dortige Brücke überschritt,
die scheinbar ins Endlose führte.
"Kühler als gestern, da hast Du recht", erwiderte der Zyklop. "Nun?"
Lucas wandte sich wieder dem Zyklopen zu. Sein Blick wanderte die gewaltige
Brücke entlang, die eine endlose Leere zu überspannen schien. "Es heißt,
die Götter hätten dieses Tal geschaffen, und es heißt, die Götter leben
in einem Land hinter der Brücke. Stimmt das?"
Der Zyklop seufzte. "Du weißt, ich darf Dir keine Antwort geben."
"Was ist hinter der Brücke?"
"Du kennst meine Antwort."
"Ich kenne die Antwort, die Du mir bisher immer gegeben hast. Stets
lautete sie: Ich darf Dir keine Antwort geben. Aber woher soll ich
wissen, was Du mir heute antworten wirst?"
"Verschwinde", antwortete der Zyklop. Mit einem Grinsen wandte sich
Lucas um und ging, um dem anderen Zyklopen seine Frage zu stellen.