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Interview mit Dr. Greg Perry

Dr. Greg Perry, der zuvor vor allem durch seine Fax-Software "GPFax" bekannt war, ist mit der Übernahme des Amiga-Dateimanagers "Directory Opus" durch seine Firma GPSoftware zu einem der wenigen Amiga-Programmierer geworden, die auch in kommerzieller Hinsicht auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte verweisen können. Sein "Opus" bietet inzwischen eine Funktionalität, die das Programm als voll-, wenn nicht gar mehrwertigen Workbench-Ersatz empfiehlt und dem inzwischen den Beinamen "Magellan" führenden Programm und seinen Programmierern schon zahlreiche Auszeichnungen eingebracht hat. Der Australier Perry zählt traditionell zu den prominenten Ehrengästen auf Amiga-Messen in Europa und war auch bei der HEW '99 in Köln anwesend. Das englischsprachige Original des nachfolgenden Interviews ist der Übersetzung natürlich wie üblich als Anhang beigefügt.


AG: Du bist vermutlich erst kürzlich von Deiner Reise nach Europa zurückgekehrt. Hat Dir Dein Aufenthalt dort gefallen ?
GP: Oh, ja ! Ich genieße die Reisen zu englischen und europäischen Messeveranstaltungen wirklich. Es ist toll, die Benutzer unserer Software und die vielen Leute, mit denen ich ansonsten über e-Mail kommuniziere, zu treffen.
AG: Und wie steht es mit der HOME electronics world ? Glaubst Du, dass dies die letzte Amiga-Messe in Köln gewesen ist ?
GP: Sie war in diesem Jahr viel kleiner, und außer OS 3.5 gab es nichts, was die Leute sonderlich begeistert hätte. Es scheint so, als könnte dies die letzte Kölner Messe gewesen sein. Das ist sehr bedauerlich - uns hat Köln all die Jahre viel Spaß bereitet.
AG: Wie wichtig sind Computermessen für eine Amiga-Softwarefirma ? Ist es für Dich essentiell, Kontakt zu anderen Entwicklern, Firmen und den Anwendern von Angesicht zu Angesicht zu haben ?
GP: Für uns ist dies ziemlich wichtig, da es einer der wichtigsten Wege ist, mit unseren Anwendern zu sprechen und zu kommunizieren. Es gibt uns die Möglichkeit, mit den Anwendern und anderen Entwicklern längere Diskussionen zu führen und herauszufinden, was in der Amiga-Welt so vor sich geht.
AG: Bist Du zufrieden damit, wie sich "Directory Opus" in Köln verkauft hat ? Und mit den Reaktionen der Kundschaft ?
GP: In diesem Jahr nicht. Bei der diesjährigen Messe hatten wir sehr niedrige Verkaufszahlen, aber die Anzahl der Messebesucher war auch erheblich geringer und da wir nicht mit einem neuen Produkt aufwarten konnten, hatte ich damit gerechnet.
AG: Du hast die Entwicklung von "Directory Opus" von Jonathan Potter übernommen. Wie kam es dazu ? Hat er Dir nur den Sourcecode ausgehändigt und Dich dann damit alleine gelassen ? Oder war (oder ist es vielleicht nach wie vor) an der Entwicklung immer noch als eine Art Berater beteiligt ? 1998 war er auch bei der Kölner Messe - warum ist er in diesem Jahr nicht mit Dir mitgekommen ?
GP: Nein, das ist nicht der Fall. Jon ist nach wie vor der Programmierer von "DirectoryOpus" und tatsächlich zurzeit derjenige, der bei GPSoftware für die meiste Programmierarbeit zuständig ist. "DOpus 4" wurde von einer US-Firma produziert und vertrieben, die jedoch vor ungefähr fünf Jahren von der Bildfläche verschwand, woraufhin Jon das Produkt rettete. Er ist ursprünglich zu GPSoftware gekommen, um mir bei der Fertigstellung einer erweiterten Sprach-/Fax-/Data-Version von "GPFax" mit einem neuen, vollständig auf Multi-Threading basierenden Design, an dem ich seit einigen Jahren arbeitete, zu helfen. Aber, nachdem wir den Markt analysiert hatte, beschlossen wir, uns noch einmal das "DOpus"-Konzept genauer vorzunehmen. Wir haben uns hingesetzt und einen vollständig neuen Zugang zu einem Dateimanager definiert, bei welchem wir den vollständig "amigaisierten" Multi-Threading-Ansatz des Fax-Software-Designs zugrundelegten und dann das Programm von Grund auf neu schrieben. Wir haben es dann zu dem vollständige Workbench-Ersatz weiterentwickelt, der es heute ist.

Normalerweise besucht Jon die Messe-Veranstaltungen, aber wir rechneten mit geringen Verkaufszahlen und konnten uns, kurz gesagt, angesichts der gegenwärtigen Lage des Amiga-Markets nicht die Reisekosten für uns beide leisten. Es war besser, dass er zu Hause blieb und weiterentwickelt hat.

AG: "Directory Opus" ist richtig kommerzielle Software. Warum habt Ihr es nicht als Shareware veröffentlicht ? Misstraut Ihr diesem Software-Vertriebsweg ?
GP: Wir haben nie an Shareware geglaubt. Wir glauben an ein professionelles Produkt, effizient vertrieben wird und für das ein guter Support auch nach dem Verkauf erfolgt.
AG: Version 5.5 von "Directory Opus" wurde neulich auf einer Aminet-CD veröffentlicht. Glaubst Du nicht, dass die Verfügbarkeit einer "freien" (oder Bonus-)Version von "Directory Opus" einige davon abhalten könnte, sich die neueste Version des Programmes zu kaufen, da sie sich mit den Fähigkeiten der alten Version zufrieden geben ? Bist Du der Meinung, dass die Veröffentlichung von Bonus-Versionen kommerzieller Programme auf Coverdisketten oder Shareware-CDs grundsätzlich ein Problem des doch eher kleinen Amiga-Marktes gewesen sein könnte oder gar noch ist ?
GP: Das ist seit Jahren eine heiß diskutierte Frage. Die überwiegende Meinung geht davon aus, dass das keine Auswirkungen auf die Verkaufszahlen hat. Es ist wahrscheinlicher, dass dieses Vorgehen die Leute dazu ermutigt, zunächst die alte Version zu verwenden und dann ein Upgrade auf die neueste Fassung zu besorgen. Es kann zu Problemen kommen, wenn das "freie" Produkt zu neu ist, aber wir haben immer sicherzustellen versucht, dass die Magazin-/Aminet-Version immer mindestens 18 Monate nach Erstveröffentlichung erscheint. Dieser Vertriebsweg erlaubt es den Anwendern, die Vollversion eines Produktes zu minimalen Kosten auszuprobieren. Ein viel größeres Problem stellen die Raubkopien der jeweils aktuellen Produktversion dar.
AG: Nachdem Version 5.5 von "Directory Opus" veröffentlicht worden war, wurde der Name in "(Directory) Opus Magellan" geändert. Wieso wurde das herkömmliche Versionsschema verlassen ? Verwirrt das den Kunden nicht ?
GP: Nein, wir glauben nicht, dass das verwirrend ist. Wir haben uns einfach zur Vergabe eines "Projekt"-Namen entschlossen, anstatt einfach nur weitere Versionsnummern 5.6, 5.7, 5.8 etc. zu vergeben. Dieser Schritt ist im Gegenteil vermutlich weniger verwirrend, da er das aktuelle Produkt im Bewusstsein vieler Anwender, die oftmals "Opus 5/Magellan" mit dem alten, noch auf einem Single-Threaded-Design basierenden "DOpus" 4 verwechselten, deutlich abhebt.
AG: Mit "Opus Magellan II" hast Du das Konzept der "Themes" eingeführt. Wie wichtig ist das Design einer Anwendung und die Möglichkeit, dieses an den individuellen Geschmack des Anwenders anzupassen ?
GP: Das ist Teil des Spaßes, wenn man den Amiga und "Opus" verwendet. Man kann sich praktisch alles nach eigenem Gutdünken selbst auf den Leib schneidern. Themes haben sich in der PC-Welt als sehr populär herausgestellt und wir waren der Ansicht, dass dieses Konzept auf anwenderfreundliche Weise auch in die Amiga-Welt gebracht werden sollte. Die meisten Anwender mögen das neue Themes-System wirklich und es gibt auch schon mehrere großartige Themes, die bereits über diverse Internet-Seiten und das Aminet verfügbar sind.
AG: Dieses Konzept ist nicht die einzige Ähnlichkeit, die "Opus" (und andere moderne Amiga-Dateimanager) mit der "Windows '9x"-Welt verbindet. Die Dateityperkennung ist ein weiteres prominentes Beispiel. Glaubst Du, dass "Windows '9x" viel besser ist, als die meisten Amiga-Anwender denken ? Insbesondere da die Workbench selbst solche Möglichkeiten (noch ?) nicht zur Verfügung stellt ?
GP: "Window 95/98/NT" (und andere Systeme) haben eine weitaus intensivere Entwicklung erfahren als der Amiga. GPSoftware war wirklich die einzige kommerzielle Firma, die ein Workbench-/Desktop-Interface-Konzept für den Amiga entwickelt hat. "Windows" hat viele interessante Fähigkeiten, die der Amiga nicht bietet. Aber grundsätzlich stellt der Amiga, sofern ein Vergleich möglich ist, oftmals mächtigere Funktionen zur Verfügung. Viele Systemfunktionen von "Windows" sind auf einen geringeren gemeinsamen Nenner und weniger fachkundige Anwender zugeschnitten, als dies auf dem Amiga der Fall ist. Das einfache Konzept der einzelnen Bildschirme und der Tiefenanordnung von Fenstern ist ein gutes Beispiel - die "Windows"-Methode ist für den unerfahrenen Nutzer einfacher, für den erfahreneren Anwender jedoch eine wahre Qual. Unter "Windows" gibt es nichts, das dem extensiven Dateitypen-System ähnelt, wie es "Opus Magellan" zur Verfügung stellt, lediglich ein einfaches System, welches sich an den Dateinamenendungen orientiert. Wir haben versucht, ein "Opus"-ähnliches Dateitypen-System für die PC-Version zu entwickeln, aber der Zugriff auf einzelne Dateien während des Einlesens von Verzeichnissen bremst den PC schlichtweg inakzeptabel ab.
AG: "Opus Magellan", die "gedopte Workbench" (Steve Folberg in der "Amazing Computing"), ist so mächtig und stellt so viele Programmfunktionen zur Verfügung, dass Bedarf nach zusätzlicher Dokumentation und Erläuterung bestand, welche ihr mit der "Directory Opus Plus"-CD-ROM bereitgestellt habt. Bist Du nicht der Ansicht, dass es immer eine Stärke des Amiga war, dass er so intuitiv zu bedienen war und die Anwender keine dicken Anleitungen oder ausführlichen Tutoriale benötigten ?
GP: Wann ist genug Dokumentation schon genug :) Eigentlich sind wir der Ansicht, dass "Opus" sehr intuitiv bedient werden kann - man kann einfach anfangen, mit dem Programm herumzuspielen. Es ist ein äußerst mächtiges System mit vielen Fähigkeiten und Optionen, die man verwenden kann, wenn man das System den eigenen Bedürfnissen anpassen will. Es bietet jedoch auch schon so wie es ist eine weitaus höhere Funktionalität als die originale Workbench und stellt ein einfach zu bedienendes System mit extensiver Drag-and-Drop-Funktionalität dar.

Darüber hinaus stellen wir zwei vollständige Anleitungen und ein sehr ausführliches Tutorial, geschrieben von erfahrenen Amiga- und Opus-Anwendern und voller Detail und Tipps und Tricks, auf der CD zur Verfügung.

Wie es für mächtige Software typisch ist, wird auch "Opus" besser und besser werden, je mehr man es benutzt und je mehr man über es lernt.

AG: "Directory Opus" wird ohne Kopierschutz verkauft. Ist die Verwendung einer Seriennummer wirklich ausreichend, um das Programm vor Raubkopierern zu schützen ? Und sind die Raubkopierer wirklich eine der größten Bedrohungen des Amiga-Marktes, wie gemeinhin behauptet wird ?
GP: Wir sind davon nicht sonderlich betroffen. Jeglicher Kopierschutz, mit dem wir das System versehen könnten, würde nur den ehrlichen Anwender benachteiligen. Wir ziehen es vor, an die Ehrlichkeit unserer Anwender und der Amiga-Gemeinschaft zu glauben. Amiga-Anwender verstehen es grundsätzlich, dass es ein ziemlich einfacher Zusammenhang ist - wenn Software viel raubkopiert wird, wird es keine Amiga-Software mehr geben.
AG: Als AmigaOS 3.5 veröffentlicht wurde, traten einige Probleme mit "Directory Opus" auf. Bald wurde klar, dass man Dir kein Vorab-Exemplar des neuen Betriebssystems zukommen gelassen hatte. Was war schief gelaufen ?
GP: Ich bin mir nicht sicher. H&P haben uns nie eine vollständig lauffähige Version geschickt. Wir haben nach wir vor keine erhalten und meine an sie gerichtete Mail zu diesem Thema wurde niemals beantwortet.
AG: Mit OS 3.5 wurde eine vollständig neue icon.library eingeführt. Hälst Du sie für konzeptionell gelungen ?
GP: Theoretisch. Praktisch haben wir seit einigen Monaten um mehr Transparenz gebeten, und darum, dass mehr unternommen werden möge, um das neue System vollständig kompatibel zu der vor OS 3.5 bestehenden Realität der NewIcons zu machen. Wir verstehen die Entscheidung und die Bedenken hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Zeit und des Etats, aber wir haben ernsthafte Bedenken, weil viele ältere Amiga-Programme, die niemals in einer neuen Version erscheinen werden, nicht korrekt mit OS 3.5 zusammenarbeiten werden. Das neue System hätte problemlos bestehenden Standards gegenüber transparent gemacht werden können. Unglücklicherweise wurde von manchen unser Eintreten für bereits existierende Programme und das Bedürfnis nach Transparenz als gegen H&P gerichtete Haltung interpretiert. Eine solche hatten wir nie. Wir glaubten, und glauben auch immer noch, dass es lebenswichtig ist, Unterstützung für 3.1-"Standards" zu gewährleisten, soll der Amiga-Nutzerstamm nicht kollabieren. Wir waren der Ansicht, dass eine sehr unprofessionelle und kurzsichtige Haltung bezüglich dieser Konzepte eingenommen wurde, die die gesamte Amiga-Gemeinschaft bedrohen könnte.
AG: Ohne die Arbeit von Olaf "Olsen" Barthel hätte AmigaOS 3.5 wahrscheinlich nie das Licht der Welt erblickt. Wie klappte die Zusammenarbeit mit ihm ? Wird er Deine Erfahrungen berücksichtigen, wenn ein neues Update des Betriebssystems ansteht ?
GP: Ja, ich glaube, dass das ein faires Statement ist. Wir respektieren Olafs Arbeit wirklich sehr, und wir glauben, dass er für das neue OS 3.5 ein echter Aktivposten war. Er ist einer der wenigen echten Profis, die der Amiga-Welt noch verblieben sind, und wir haben immer sehr gut mit ihm zusammengearbeitet. Während der schnellen Entwicklung des "Opus 5.82"-Updates für OS 3.5 im Vorfeld der Kölner Messe hatte ich zahlreiche produktive Diskussionen mit ihm und er hat für uns mehrere Veränderungen der neuen icon.library vorgenommen, um einige der vorherigen Beschränkungen zu beseitigen.
AG: Ein Grund für den großen Erfolg von "Directory Opus" in den letzten drei oder vier Jahren dürfte die Tatsache gewesen sein, dass der offizielle "Dateimanager" des Amiga, die Workbench, von den Rechteinhabern nicht mehr weiterentwickelt wurde. Glaubst Du, dass sich dies ändern könnte, seitdem Haage & Partner die weitere Entwicklung der Workbench übernommen haben ? Ist das AmigaOS 3.5 ein Konkurrent des "Directory Opus" ?
GP: Wir haben Amiga Inc. entsprechende Vorschläge unterbreitet und das Thema mit der Firma diskutiert, als es vor einigen Jahren erstmals um die Entwicklung von OS 3.5 ging. Unglücklicherweise konnten wir zu keiner passenden Vereinbarung finden. Ich habe H&P bei der Kölner Messe '98 ein Angebot zur Zusammenarbeit unterbreitet, doch H&P hat nicht mit uns gesprochen, als man den Vertrag von Amiga Inc. übernommen hat. Es schien uns immer am vernünftigsten zu sein, die Entwicklung fortzusetzen und "Opus" als mächtige Front-End-GUI für den Amiga offiziell zu übernehmen, während man die ältere Workbench weitgehend unverändert als eine einfache Alternative für die Anwender, die die Extra-Power nicht benötigen, hätte belassen können.

Die Neuerfindung des Rades, bei der man "Opus"-Konzepte erneut entwickelt und sie in eine aufgeblähte Workbench einbettet, scheint eine reine Zeit- und Arbeitsverschwendung zu sein. Wir sind jedoch nicht H&P und dort scheint man kein Interesse daran zu haben, diese Fragen mit uns zu diskutieren. Wir würden es begrüßen, mit ihnen über den Ankauf des Quelltextes und die Lizenzierung der Entwicklung einer neuen Version zu diskutieren.

AG: Haage & Partner sind mehr und mehr die vorherrschende Softwarefirma auf dem Amiga-Markt geworden. Bist Du glücklich darüber ? Oder besteht eine echte Gefahr, dass sie Standards setzen könnten, welche von ihren Produkten erfüllt werden, so dass diese einen Wettbewerbsvorteil erlangen ?
GP: Ja, nach dem, was wir bis jetzt gesehen und erfahren haben, haben wir ernsthafte Bedenken in dieser Hinsicht. Es scheint wirklich die Gefahr zu bestehen, dass H&P denkt, sie besäßen nun den Amiga und könnten einseitig damit machen, was sie wollten, ohne nennenswert in Kontakt mit anderen Entwicklern zu treten oder Rücksicht auf diese zu nehmen. Sie haben einige Entscheidungen getroffen, die nur dem Produktverkauf dienten, und bei einem OS ist das unserer Ansicht nach ein Problem. Es mag sich für sie kurzfristig auszahlen, könnte sich jedoch als schlechter Dienst am Amiga-Anwender erweisen und den Niedergang des Amiga-Marktes sogar noch beschleunigen.
AG: Nicht nur Amiga und Urban Müller verkaufen Kaffeetassen, Hüte und andere Kleinigkeiten, es sind inzwischen auch "Directory Opus"-T-Shirts erhältlich. Glaubst Du wirklich, dass solche Merchandising-Aktionen nötig sind ? Ist diese Form des Marketings eine Besonderheit des Amiga-Marktes ?
GP: Das ist Spaß. Ich möchte eine Aminet-Becher und einen Aminet-Hut ! Du nicht ?
AG: Wie sieht es mit der Zukunft von "Opus Magellan" aus ? Wird es eine geben ? Was dürfen die Leute von neuen "Magellan"-Versionen erwarten ? Und wie steht es mit anderen Projekten von GPSoftware ?
GP: Im Moment sind unsere Ressourcen ziemlich verbraucht, wir haben einen finanziellen Engpass. Da die Firma nur aus Jon und mir besteht, können wir nur in begrenztem Umfang tätig werden. Wir waren jahrelang eine exklusiv für den Amiga produzierende Firma, jedoch sind die Verkaufszahlen im Amiga-Markt zuletzt drastisch gesunken, so dass wir bei einer weiteren Beschränkung auf den Amiga nicht länger überleben können. Wie schon gemeinhin bekannt, arbeiten wir an einer "Directory Opus"-Version für "Windows", die auf vielen der Konzepte aufsetzt, die wir im "Opus Magellan"-Produkt für den Amiga entwickelt haben. Dieses Projekt schreitet gut voran und die meisten unserer Ressourcen werden eingesetzt, um seine Fertigstellung und Markteinführung gegen Mitte des Jahres 2000 zu ermöglichen.

Wegen des schlechten Zustandes des Amiga-Marktes und in Verbindung mit den Unsicherheiten im Zusammenhang mit OS 3.5 haben wir jüngst die Amiga-Entwicklung ausgesetzt. Wir würden uns freuen, mit ihr im Verlaufe des Jahres 2000 fortfahren zu können, wenn der Markt wieder anspringt und die Entwicklung eines neuen Produktes rechtfertigen kann. Die Fehlerbeseitigung und der uneingeschränkte Support für die Amiga-Produkte werden aber natürlich fortgeführt.

AG: Gibt es Pläne, "Directory Opus" um WWW-Fähigkeiten zu erweitern, nachdem FTP organisch integriert wurde, so dass der Anwender sich Web-Seiten wie normale Text-Dokumente ansehen kann ?
GP: Nein, wir sehen das nicht als Bestandteil der Funktionalität eines Desktop-Dateimanager-Systems an. Wir ziehen es vor, dem Anwender die Wahl des bevorzugten Browsers aus dem gegenwärtigen Angebot zu belassen, der dann auf "Opus" aufgesetzt läuft und mit einem Link oder Schalter oder bei einem bestimmten Dateityp aufgerufen werden kann.

Wenn jedoch jemand die Anzeige von HTML-Dokumenten in einem "Opus"-Lister erreichen wollte, könnte dies bereits mittels eines guten HTML-Datatypes (gibt es so etwas für den Amiga?) und eines standardmäßigen "Opus"-Listers realisiert werden.

AG: Da das AmigaOS nicht über ein Speicherschutzsystem verfügt, war es immer erforderlich, "sauberen Quellcode" zu schreiben, um Enforcer-Hits zu vermeiden. Glaubst Du, dass sich die heutigen Amiga-Programmierer dessen noch bewusst sind ? Oder glaubst Du dass es an der Zeit für ein neues Betriebssystem ist, das Speicherschutz beherrscht, da die Programmierer und/oder Anwender ohne ein solches nicht länger auskommen ?
GP: Das ist seit Jahren eines meiner Steckenpferde. Speicherschutz bremst nur das System ab und sollte bei sauber geschriebenem Programmcode nicht erforderlich sein.

Unglücklicherweise haben viele Amiga-Entwickler das Programmieren offensichtlich auf universitären Systemen gelernt oder sich selbst beigebracht und so die grundlegenden Regeln defensiver Programmierung vergessen oder niemals verstanden. Sie sollten lernen, den Amiga sauber zu programmieren. Ärgerlicherweise leiden so viele gute Amiga-Programme unter Enforcer- und Mungwall-Hits. Ich frage mich oft, was sich diese Programmierer denken, und warum sie niemals die grundlegenden Amiga-Debugging-Tools verwenden, die nun schon seit vielen Jahren erhältlich sind.

AG: Bei GPSoftware arbeitest Du als professioneller Programmierer. Wirft der Amiga-Markt noch genug Profit ab, um sich damit den Lebensunterhalt zu verdienen ? Oder hast Du Dich auch schon anderen Rechner-Plattformen zugewandt ?
GP: Dem Amiga-Markt geht es sehr schlecht. Das geht inzwischen so weit, dass wir zurzeit noch nicht einmal in der Lage sind, Händler zum Verkauf der Produkte zu finden.

Für den Rest verweise ich auf die bereits gemachten Ausführungen.

AG: Als Amiga das "MCC-Konzept" eingeführt hat, hattest Du Jeff Schindlers Mannschaft scharf kritisiert, da man "den jetzigen Markt mit einem fünfzehn Worte langen Satz auszuradieren" drohe (Kurzinterview in "AmigaGadget"#36). Als der "Technology Brief" veröffentlicht wurde, hast Du nur mehr verlangt, "irgendwelche konkreten Details eines ausgelieferten Produkts" zu sehen (Kurzinterview in "AmigaGadget"#42). Hat Amiga alle Glaubwürdigkeit verloren ? Kannst Du die Firma noch ernstnehmen ?
GP: Und wir haben niemals etwas Konkretes bekommen, nicht wahr ? Und es gibt kein Produkt, nicht wahr ? :) Kurz gesagt, haben viele, wie ich, glaube ich, bereits erwähnte, niemals daran geglaubt, dass sie überhaupt etwas herstellen würden. Es war alles nur ein Hype. Sie haben nie verstanden, was der Amiga IST und ihre Pläne hatten für den heutigen Amiga-Anwender zu keinem Zeitpunkt irgendeine Relevanz. Zumindest versuchen Petro und H&P etwas herzustellen, um die Entwicklung der gegenwärtigen Plattform zu unterstützen.
AG: Es gibt Pläne für ein PowerPC-natives Betriebssystem mit weitgehender API-Kompatibilität zum 68k-AmigaOS. Glaubst Du, dass diese Pläne realistisch sind ? Ist das technisch möglich - wenn man in Betracht zieht, dass es manche Dinge gibt (wie bestimmte Interrupts), die der PowerPC einfach nicht beherrscht ?
GP: Wir warten darauf nun schon seit Jahren, aber es scheint, dass H&Ps Unvermögen, mit Phase5 zu sprechen, bedeutet, dass das niemals fertig wird. Wir sollten einfach abwarten, was passiertQ...
AG: Die Alternative zu Linux und einem PowerPC-AmigaOS scheint QNX zu sein. Welche Richtung würdest (oder wirst) Du einschlagen ?
GP: Wir würden liebend gerne ein neues Produkt für Linux und ein theoretisches PowerPC-AmigaOS entwickeln, haben aber nicht die erforderlichen Ressourcen.
AG: Falls Du nichts dagegen hast, würden wir gerne ein paar Dinge abseits der Welt der Bits und Bytes erfahren. Kannst Du uns etwas über Dich erzählen ? Z. B. Dein Alter oder das Thema Deiner Doktorarbeit ?
GP: Nein.
AG: Das "Gadget" enthält immer auch Artikel über Politik - kannst Du uns also sagen, ob Du für Königin Elisabeth II. gestimmt hast, als es jüngst eine Volksabstimmung in Australien über die Umwandlung in eine Republik gab ?
GP: Nein :) Ich habe mich für eine Republik ausgesprochen. Es ist ziemlich absurd, dass Australien nach wie vor ein Ausläufer der englischen Krone ist. Das angebotene Modell war sehr suboptimal und entscheidend war wohl, dass die gegenwärtige rechtsgerichtete australische Regierung dafür gesorgt hat, dass das Referendum scheiterte. Unglücklicherweise hat man der australischen Öffentlichkeit nicht die einfache Wahl gegeben, ob sie eine Republik Australien möchte oder nicht. Aber so ist die Politik, leider. Australien wird letztlich eine Republik werden, aber das kann jetzt noch einige Jahre dauern. Vielleicht wird England die Monarchie noch vor uns abschaffen !
AG: Nachdem dies die "Millenniums-Ausgabe" des "Gadget" ist (obwohl das nächste Jahrtausend streng genommen natürlich erst am 1. Januar 2001 beginnt) hast Du jetzt die einmalige Gelegenheit, all Deine Hoffnungen, Ängste und Gedanken zu den nächsten tausend Jahren der Menschheit auszudrücken...
GP: Man sollte wegen Y2K unbedingt die Badewanne füllen. Vorzugsweise mit Bier und Champagner.

[ Das Interview führte (an) für das "AmigaGadget". ]


Appendix: The Original


AG: You probably just recently returned from your trip to Europe. Did you enjoy your stay there ?
GP: Oh yes! I really enjoy the trips to English and European shows. It is great to meet the users of our software and the many people I talk to via email during the year.
AG: And what about the HOME electronics world ? Do you think that this has been the last Amiga show in Cologne ?
GP: It was much smaller this year and, apart from OS 3.5, there was not a great deal of enthusiasm. It does seem like it may have been the last Cologne show. A great pity - we have enjoyed Cologne over the years.
AG: How important are computer fairs for an Amiga software company ? Is it essential for you to have face-to-face contact to other developers, companies and the users ?
GP: For us it is quite important since it is one of the prime mechanisms for us to talk to and communicate with our users. It allows us to have longer discussions with users and other developers and find out what is happening the Amiga world.
AG: Are you happy about the way "Directory Opus" sold in Cologne ? And about the reactions of the customers ?
GP: Not this year. We had very low sales at this year's show but the number of attendees was down considerably and since we did not have a new product so it was somewhat as I had expected.
AG: You took over the development of "Directory Opus" from Jonathan Potter. How did this happen ? Did he give you just the sources and let you alone with them ? Or was (or maybe is) he still involved in the development as a kind of a counselor ? In 1998 he was at the Cologne Amiga show - why didn't he come with you this year ?
GP: No, this is not the case. Jon is still the programmer of "DirectoryOpus" and in fact the main programmer of GPSoftware now. "DOpus4" was produced and distributed by a US company but they went into a decline some 5 years ago and Jon recovered the product. He originally joined GPSoftware to help me finish development an advanced voice/fax/data "GPFax" with a new fully multi-threaded design which I had been working on for some years. But, after looking at the market we decided to have another look at the "DOpus" concept. We sat down and defined a completely new approach to file managers based on a fully "Amigaised" multi-threaded approach from the fax software design and then rewrote the program from the ground up. We then developed it into a full workbench replacement that it has now become.

Jon usually comes to the shows but we expected sales to be slow and, frankly, with the current Amiga market this year we could not afford the travel costs for two of us. It was better for him to stay home and continue development.

AG: "Directory Opus" is real commercial software. Why didn't you publish it as shareware ? Do you mistrust this way of distributing software ?
GP: We have never believed in shareware. We believe in a professional product with efficient distribution and good after sales support.
AG: Version 5.5 of "Directory Opus" was released on a recent Aminet CD. Don't you think that the availability of a "free" (or bonus) version of "Directory Opus" might prevent some people from buying the newest version because the features of the old one are enough for them ? Do you think that releasing bonus versions of commercial programs on cover disks or shareware CDs might have been or be a problem for the rather small Amiga market in general ?
GP: This has been a hotly debated question for many years. The majority opinion is on the side that it does not affect sales. It is more likely to encourage people to use the older version then upgrade to the latest one. There can be problems if the "free" product is too new but we have always made sure that the magazine/Aminet version was at least 18 months after the original release. Such distributions allow users to try a full product at minimal cost. Piracy of the new product is a much bigger problem.
AG: After version 5.5 of "Directory Opus" was released, the name of the program changed into "(Directory) Opus Magellan". Why did you leave the common version scheme ? Isn't this confusing for the customer ?
GP: No we don't consider this confusing. We simply decided to give is a "project" name rather than just another version number 5.6, 5.7, 5.8 etc. In fact, it is probably less confusing because is separates the current product in the of many older users who often confused the "Opus 5/Magellan" product with the old single threaded design of "DOpus" 4.
AG: With "Opus Magellan II" you introduced the concept of "themes". How important is the design of an application and the possibility to adjust it to the user's individual taste ?
GP: That's part of the fun of using the Amiga and "Opus". One can tailor just about everything to your own desires. Themes proved to be very popular in the PC world and we believed it should be brought to the Amiga in a user friendly manner. Most users really like the new themes system and have developed a number of great ones which are now available from various Internet sites and AmiNet.
AG: This concept is not the only similarity of "Opus" (and other modern file managers on the Amiga) to the "Windows '9x" world. The file type recognition is another prominent example. Do you think that "Windows '9x" is much better than most Amiga users think ? Especially because the Workbench itself doesn't offer such features (yet ?) ?
GP: "Windows" 95/98/NT (and another systems) have had much more intensive development than the Amiga. GPSoftware has been really the only commercial company developing workbench/desktop interface concepts for the Amiga. "Windows" has many interesting features which the Amiga does not have but, generally where a comparison can be made, the Amiga can often provide more powerful features. Many "Windows" system functions are designed for a lower common denominator and less literate user base than with the Amiga. The simple concepts of single screens and window depth arrangement is a good example - the "Windows" method is easier for the novice user but a real pain for the more knowledgable user. "Windows" has nothing like the extensive filetype system provided by "Opus Magellan" just a simple system based on file extension. We have looked at providing an "Opus" type filetype system for the PC version but accessing individual files during the reading of directories just grinds the PC system down to unacceptable speeds.
AG: "Opus Magellan", the "Workbench on steroids" (Steve Folberg from "Amazing Computing"), is so powerful and offers so many features that there was a need for more documentation and explanation which you delivered with the "Directory Opus Plus" CD-ROM. Don't you think it has always been a strength of the Amiga that it was so intuitive to use that people didn't need thick manuals or complex tutorials ?
GP: When is enough documentation enough:) Actually, we believe "Opus" is quite intuitive to use - just start playing with it. It is an extremely powerful system with many features and options which you can use if you wish to tailor your system. However, out of the box it provides much more functionality than the original workbench and presents an easy to use system with extensive drag and drop functionality.

Also we do provide two complete manuals plus a very extensive tutorial on the CD by experienced Amiga and "Opus" users with many many details plus hints and tips.

As with any powerful software, "Opus" will get better and better the more you use it and the more you learn about it.

AG: "Directory Opus" is sold without a copy protection. Is the use of a serial number really enough to protect your program from piracy ? And is piracy really one of the most dangerous threats to the Amiga market, as it is commonly claimed ?
GP: We are not greatly concerned. Any copy protection we could add to the system would just disadvantage the legitimate user. We prefer to believe in the honesty of our users and the Amiga community. Amiga users generally understand that is quite simple - if software is extensively pirated then there will not be any more Amiga software.
AG: When AmigaOS 3.5 was released some problems with "Directory Opus" occurred. Soon it became clear that you hadn't got a copy of the new operating system in advance. What went wrong ?
GP: I am not sure. H&P never sent us a full working version. We still have not received one and my mail on this topic to them has never been answered.
AG: With OS 3.5 a completely new icon.library was introduced. Do you think its concept is satisfying ?
GP: In theory. In reality we have argued for the last several months for transparency and that more should have been done to make the new system fully compatible with the older pre-OS 3.5 reality of NewIcons. We understand why the decision was made and the time and money constraints, but we have serious concerns because many older Amiga programs will never be updated will not work correctly with OS 3.5. The new system could have easily been made transparent to existing standards. Unfortunately, some seem to have interpreted our defence of the existing programs and requirement for transparency as anti-H&P. This was never the case. We believed, and still do, that it is vital to maintain support for 3.1 "standards" or the Amiga user base will collapse. We believed a very non-professional and short-sited attitude was adopted these concepts which could harm the whole of the Amiga community.
AG: Without the work of Olaf "Olsen" Barthel AmigaOS 3.5 probably would never have seen the light of day. How did cooperation with him work out for you ? Will he take your experiences into account when it comes to a new update of the OS ?
GP: Yes, I thinks this is a fair statement. We have great respect for Olaf's work and we believe he is a great asset to the new OS 3.5. He is one of the few true professionals left in the Amiga world and we have always found him very easy to get along with. During the rapid development of the "Opus" 5.82 update for OS 3.5, before the Cologne show, I had many productive discussions with him and he provided us with quite a few changes to the new icon.library to over come some previous limitations.
AG: One reason for the great success of "Directory Opus" in the past three or four years might have been the fact that the official Amiga "file manager", the Workbench, has not been improved by the right-owners. Do you think that this might chance since Haage & Partner take care of the further development of the Workbench ? Is AmigaOS 3.5 an opponent for "Directory Opus" ?
GP: We suggested and discussed this with Amiga inc some years ago when the development of OS 3.5 was initially muted. Unfortunately we could not come to a suitable agreement. I offered a cooperative arrangement to H&P in Cologne '98 but they did not talk to us when they took over the contract from Amiga Inc. It always seemed to us the most sensible approach was to continue development and officially integrate Opus as a powerful desktop front end GUI for the Amiga and leave the older workbench relatively untouched as a simple alternative for those not requiring the extra power.

Reinvention of wheel by redeveloping concepts from "Opus" and putting them into a bloated workbench seems a complete quite a waste of time and effort. But, we are not H&P and they don't seem to be interested in discussing these issues with us. We would welcome discussion for them to buy the sources and licence development for a new version.

AG: Haage & Partner has become more and more the dominant software company on the Amiga market. Are you happy about this ? Or is there a real danger that they set standards which their own products match, giving them a competitive advantage ?
GP: Yes, from what we have seen and experienced so far we do have serious concerns in this area. There seems to be a real danger of H&P thinking that they now own the Amiga and can unilaterally do what they want without significant contact and concern of other developers. They have cut some corners just to sell product and for an OS we see this as a problem. It may be fine for making money for them in the short term but could be a great disservice to the Amiga user and lead to the even more rapid decline of the Amiga market.
AG: Not only Amiga and Urban Mueller sell coffee cups, hats and other goodies, "Directory Opus" t-shirts are available, too. Do you really think that such merchandising actions are necessary ? Is this kind of marketing a peculiarity of the Amiga market ?
GP: It's fun. I want to own an Aminet mug and hat! Don't you?
AG: What about the future of "Opus Magellan" ? Will there be one ? What can people expect from new versions of "Magellan" ? And what about other projects of GPSoftware ?
GP: At the moment our resources are quite stretched we are very low on funds. Since there is only Jon and I so we can only do limited things. We have been an exclusive Amiga company for many years but unfortunately sales in the Amiga market are rapidly declining so we can no longer survive on the Amiga alone. As is common knowledge, we are developing a version of "Directory Opus" for "Windows" based on many of the concepts we have developed in the "Opus Magellan" Amiga product. This project is progressing well and most of our resources are tied up in getting this finished and to the market towards the middle of 2000.

Because of the poor Amiga market and combined with the changing nature of OS 3.5 we currently have Amiga development on hold. We would hope to restart this later in 2000 if the market picks up and can justify development of a new product. However, bug fixes and full support for Amiga products are ongoing.

AG: Are there any plans to add WWW support to "Directory Opus" after FTP has been smoothly integrated, so that the user can look at web pages just like at text documents ?
GP: No. We don't regard this as part of the functionality of a desktop file-manager system. We prefer to allow the user to choose their favourite browsers from the current ones available and then run this on top of "Opus" with a link or button or filetype to call the browser.

However, if someone wanted to integrate viewing inside an "Opus" lister it could already be done by using a good html datatype (does one exist for the Amiga?) and a custom "Opus" lister.

AG: Because the AmigaOS has no memory protection, it has always been important to write "clean code", to avoid enforcer hits. Do you think that today's Amiga programmers still know this ? Or do you think that it is time for a new operating system featuring memory protection as programmers and/or users can't do without it any longer ?
GP: This has been one of my hobby horses for many years. Memory protection just slows the system down and should not be needed with properly written code.

Unfortunately many Amiga developers seem to have learned their programming on university systems or have been self taught so have forgotten or never understood the fundamental rules about defensive programming. They should learn how to program the Amiga properly. So many good Amiga programs suffer from enforcer and mungwall hits it is quite embarrassing. I often wonder what these programmers are thinking and why they never use the basic Amiga debug tools which have been available for many years.

AG: With GPSoftware you work as a professional programmer. Can the Amiga market still create enough profit to make a living ? Or did you already move to other platforms ?
GP: The Amiga market is very bad. It has got to the point that we can't even find dealers to sell product these days!

See above for the rest.

AG: When Amiga introduced the "MCC concept" you harshly criticized Jeff Schindler's team for "effectively wiping out the current market in one 15 word sentence" (short interview in "AmigaGadget"#36). As the "Technology Brief" was released, you simply claimed for "concrete details of a delivered product" (short interview in "AmigaGadget"#42). Has Amiga lost all of its credibility ? Can you still take them seriously ?
GP: And we never got anything concrete did we! And there is no product is there! :) Frankly, as I think I said, many of us never believed they would actually produce anything. It was just all hype. They never understood what the Amiga IS and their plans never really had any relevance for the current Amiga user. At least Petro and H&P are trying to produce something to help development of the current platform.
AG: There are plans for a PowerPC native operating system featuring extensive API compatibility to the 68k AmigaOS. Do you think that these plans are realistic ? Is it technically possible - considering that there are things (like special interrupts) the PowerPC simply doesn't know ?
GP: We have been waiting for some years for this but it seemed that the inability of H&P to talk to Phase5 ment that it never eventuated. We shall see what happensQ...
AG: The alternative to Linux and a PowerPC AmigaOS seems to be QNX. Which path would (or will) you follow ?
GP: We would love to develop a new product for Linux and a theoretical PowerPC AmigaOS but we don't have the resources.
AG: If you don't mind we now would like to know a few things apart from the world of bits and bytes. Can you tell us something about yourself ? E. g. your age or the subject of your doctoral dissertation ?
GP: Nope.
AG: The "Gadget" always features some articles about politics - so can you tell us if you did vote in favour of Queen Elizabeth II. when there recently was a plebiscite in Australia about the transformation into a republic ?
GP: No:) I voted for a republic. It is quite absurd Australia still being an offshoot of the English crown. The model on offer was very flawed and it was really a case of the current Australian right wing government loading the dice to make sure the referendum failed. Unfortunately the Australian public was not give the simple choice of "Do you wish Australia to be a republic, Yes or No". If they had then there would have been an overwhelming Yes vote. But that's politics, unfortunately. Australia will eventually be a republic but it may take some years now. Maybe England will abolish the monarchy before us!
AG: As this is the "Millennium issue" of the "Gadget" (although the next millennium strictly spoken of course begins not beforce January, 1st, 2001) you now have the ultimate chance to express all you hopes, fears and thoughts for the next thousand years of mankind.
GP: You should definitely fill up the bathtub for Y2K. Preferably with beer and champagne.

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