Titel: | The Scene Archives, Vol. 9 |
Preis: | DM 29,95 |
Zusammengestellt von: | Tony Hasselbacher, Australien |
Herausgegeben von: | APC & TCP, Andreas Magerl, Übersee |
Diese CD enthält unter dem Oberbegriff "Demos" genau 950 Einträge, gegenüber 1.000 das letzte Mal. Begründet wird das mit der angewachsenen Größe der einzelnen "Stücke", was insgesamt auch zu der starken Komprimierung geführt hat. Wie man noch sehen wird, hat es damit durchaus seine Tücken.
Unterteilt werden die Demos in folgende Kategorien:
Diese Bezeichnungen finden sich auch in dem Text, der jedem Stück zugeordnet ist und auch in den Zusammenstellungen aller Stücke, die es im Guide-Format (.gde) gibt, geordnet nach Gruppen (Autoren) und nach Namen der Stücke. Außerdem noch eine Liste der Stücke von allen früheren CDs, das heißt von #0000 bis #8950. Das ist alles sehr schön gemacht, hilft einem aber nur, wenn man den Titel eines Stückes oder den Namen der betreffenden Gruppe kennt. Und wer tut das schon bei fast 10.000 Items?
Allerdings ist es löblich, dass zu jedem Eintrag ein kurzer Text gehört, der den Namen, die Kategorie und die erforderliche Größe des Speichers und die Notwendigkeit von AGA angibt. Meist genügen 4 MByte Fast Ram und AGA. Es sind aber auch welche mit 20 MB dabei, und als Bonus ist das Demo "Raumschiff Enterprise" drauf, das gepackt 14,9 MB groß ist!
Schließlich wird noch ein Suchprogramm mitgeliefert, das SASU, The Scene Archives Search Utility, bei dem man aber auch, wie oben schon gesagt, immer den Namen dessen kennen muss, das man sucht. Auch bei nur 950 Items ziemlich unwahrscheinlich, oder?
Bisher haben wir also als Inhalt:
Bleiben noch die Demos selbst im Ordner "Disks_are_in_here" (!) Immerhin 646 MB und alles gepackt. Das bedeutet zunächst, man kann nichts einfach anklicken und abspielen, sondern muss erst alles einzeln entpacken. Und das bei gepackten Größen bis zu über 9 MB! Nicht ganz so schlimm ist es bei Magazinen und Kompilations-Disks, die definitionsgemäß immer unter 858 KB bleiben. Dafür sind sie aber mit DMS gepackt! Der Rest mit LZX.
Und damit sind wir bei zwei Packern, die ich vor der Beschäftigung mit dieser CD überhaupt noch nicht kannte. Ich muss sagen, das hat mich tagelang ziemlich genervt, bis ich mir das nötige Wissen und die Programme zusammengesucht hatte. Zuerst habe ich nur die nackten Programme benutzt, vom CLI aus ins RAM entpackt und von dort aus zum Laufen zu bringen versucht (klappt nicht immer). Dann bin ich nach und nach (aus dem Aminet und von den Meeting Pearls) zu eleganteren Lösungen gekommen, die über ein GUI und freie Wahl des Ziels verfügen. Wahrscheinlich war es Zufall, aber ich bin recht zufrieden mit den beiden Entpackungsprogrammen DMSGUI und KNACK, wobei letzteres außer für LZX auch für DMS gut zu gebrauchen ist.
Ich sage das hier alles, um etwaigen Käufern dieser CD gleich zu Anfang das nötige Handwerkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie dieser Unmenge gepackter Dateien zu Leibe rücken können. Wenn ich mich selbst auch glücklich schätze, nach vielen Mühen jetzt diese Packer und ihre bequeme Handhabung zu haben und zu kennen, muss als großes Manko der besprochenen CD doch festgehalten werden, dass die Autoren (oder Herausgeber) diese Packer nicht in einer modernen Form mitliefern. Eigentlich überhaupt nicht. Das ist unfreundlich gegenüber den Kunden und sollte heutzutage eigentlich überhaupt nicht mehr vorkommen.
Noch kurz etwas zu den eigentlichen Items, so sie denn entpackt sind. Natürlich konnte ich nur Stichproben machen, und außerdem bin ich kein Fachmann für die heutige Musik. Es sind ganz ulkige Sachen dabei, zum Beispiel Lara Croft mit nacktem Busen, aber ansonsten kommt es mir so vor, als ob wenig Neues drauf wäre, etwa im Vergleich zu der Vorgängerin "Best of the Scene Archives 1988-1998". Ich kann keine Weiterentwicklung der Demo-Programmier-Techniken feststellen. Aber das kann auch Zufall sein, und ich bitte alle, die es besser wissen (und verstehen), mir das Gegenteil zu beweisen.