lifestyle

Sonntagsdepression suxx

Oder

Gibt es ein Leben nach dem BA-Studium?

Was macht man nach dem letzten Verlosungstag? Genau. Alles Gelernte wegsaufen und den beschränkten Mitkommilitonen darlegen, für wie überflüssig man sie erachtet. Soweit ganz gut. Bei solchen Aktionen gehen leider auch etwaige Kino-Impressionen unweigerlich den Lokus runter... daher heute Beschränkung aufs Notwendigste ;-)=. Von Insider, Scream III + Galaxy Quest weiß man bloß noch, dass sie prima ankamen (speziell der Soundtrack zu Insider von Pieter Bourke und Lisa Gerrard (Ex-"Dead Can Dance") kommt .. GUT). Bei Gladiator musste ich leider zu oft pinkeln und kann mich fahl erinnern, dass Ridley Scott gnadenlos anfängt, bei sich selber zu klauen - man sehe sich mal wieder Blade Runner an. "I want more life, father!"

MI:2? Na ja. Ideale geistlose Unterhaltung beim Kater. Aber das Schuckelchen ist gekauft! :]

now to something completely similar:

Dogma:

Kevin Smith schlägt wieder zu - der Schöpfer von "Clerks - die Ladenhüter" wagt sich endgültig in den Mainstream. Mit einer Satire über die katholische Kirche. Und mit Alanis Morissette.

Wie bitte? Kulturrevolution? Herzattacken für Dyba?

Wirre Story: Ben Affleck und Matt Damon als leicht angenervte verstoßene Engel auf Erden fassen einen genialen Plan, wieder zurück zu Papa zu kommen. Schön für sie, schlecht für uns, denn sowas darf nich gehen und tut's es doch, löst sich die irdische Existenz in einem hübschen Logikwölkchen auf. Unhaltbar. Linda Fiorentino als letzte lebende Nachkomme von Jesus kriegt ergo DEN AUFTRAG (way cool: Alan Rickman als Eerzengel Metatron), unterstützt von niemand geringerem als von Jay (pholl phat: Jason Mewes) und Silent Bob (Kevin Smith selbst), dem dynamischen Duo aus dementem Erotomanen und dem Verfechter nonverbaler Kommunikation, das schon in "Clerks" positiv auffiel.

Dogma ist primär eigentlich ganz nett gemacht: Coole Sprüche, ein paar Monster, Sex, Gewalt, Blut, Gedärm und Geknuddel. Was mich aber nervt: Kevin Smith ist gar kein Nihilist und hält den christlichen Glauben ganz und gar nicht für obsolet. Im Gegenteil: Er hält die Satire von Dogma primär für eine prima Bloßstellung jenes hiesigen "Bodenpersonals" und ersucht im Abspann artig um Vergebung, falls er den Bogen überspannt haben sollte. IMHO: This suxx. "Politisch Korrekte in die ...kammer!" <eg>

Elend # 2: Alanis Morissette als Lieber Gott. AArgh! Da lob ich mir doch die Milleniums-Episode von South Park, in der Gotts Inkarnation wenigstens noch die Frage beantwortet, warum Jungs nicht menstruieren. Alanis gibt hier auf die durchaus nicht nur lustig gemeinte Anfrage "Warum sind wir hier?" ein üüüberaus süßes "Mieep" von sich und knuddelt Linda Fiorentino auf die Nase. Sorry, aber da steigt in mir das Verlangen nach einer Selbstlader-Shotgun <g>

Cube:

Einer jener Filme, die die CINEMA grausam findet; mit der Begründung: er hätte in frankokanadischen Intellektuellenkreisen Kulktstatus. Immer ein schlechtes Zeichen, dem muss ich beipflichten .) Halte ich in diesem Fall aber nicht wirklich für angebracht.

Cube (der in Kanada bereits 1997 lief) ist in der Tat alles andere als leicht verdaulich: Die Handlung geschieht fast komplett in Kuben von wenigen Metern Kantenlänge, in denen sich eine kleine Truppe unterbezahlter Schauspieler gegenseitig auf die Nerven geht. Jeder der Protagonisten ist, mit Sträflingsklamotten bekleidet, unvermittelt in einem Kubus aufgewacht, obwohl er doch eben noch mit seiner Frau zugange oder z. B. einkaufen war. Man kann sogar in die Nachbarkuben klettern. Der Witz ist bloß: Es gibt keine Getränkeautomaten und diverse Kuben haben einige nette Gimmicks eingebaut: Gehäutet, zerstückelt, aufgelöst, geviertelt werden sind die Perspektiven - leider merkt man dieses erst, wenn man schon im solchen Kubus drinsteht.

Es findet sich eine nicht untypische Zusammensetzung von Katastrophenfilmen zusammen: Der Anführer, die Paranoide, die Intellektuelle, der Genervte, der erfahrene Ausbrecher. Irgendwann merkt die intellektuelle Mathe-Studentin Leaven (Knuddel mich: Nicole de Boer, Ezri Dax aus der letzten Staffel von DS9), dass die numerische Beschriftung der Kuben Aufschluss über deren enthaltene "nette Gimmicks" gibt: Man kann ergo langsam nach einem Ausgang suchen...

Cube ist seinerzeit mit minimalem Budget gedreht worden; der einzige Luxus sind einige wenige CGI-Shots; ansonsten herscht freundliche Sardinenbüchsenatmosphäre. Soweit, so creepy. Mächtig nerven eigentlich nur zwei Sachen: Der "Anführer" Quentin, ein Cop, und der "Genervte" Worth, ein Architekt, der à la Eichmann die Außenhülle der Cube-Anlage in Auftragsarbeit entworfen hatte, tauschen irgendwann quasi die Rollen: Quentin wird auf einmal psychotisch und unberechenbar, Worth, anfangs resigniert und fatalistisch, gerät spontan zur Sympathiefigur. IMHO kommt dies etwas abrupt und eher unglaubwürdig rüber. Den Vogel schießt das Drehbuch leider ganz zum Schluss ab: Der totgeglaubte Quentin taucht auf einmal wieder auf (obwohl er keinen Schlepptopp dabei hat und dem Rest der Truppe NICHT folgen kann) und weckt massive Zweifel am damaligen Blutalkoholgehalt des Autors.

Bis auf diese Macken ein ziemlich prickelnder, vor allem origineller Streifen. Allein Nicole de Boer beim Rechnen zugucken war den Preis (fast) wert. Und Worths Sprüche kamen gut - kleiner Seitenhieb an die Verschwörungstheoretiker: "Sie haben keine Ahnung" :)

Pitch Black:

"Meistens kommen sie nachts"

- Newt

Noch eine dieser B-S/F-Produktionen, die massiv besser kommen als Schtar Wars: Ep. One. Im Falle von Pitch Black nicht ganz ohne kleine Anleihen bei Alien 1 - 3, aber in summa: Knorke gemacht.

Der Streifen kommt flott zur Sache: Kommerzielles Raumschiff mit Passagieren düst durch Meteoriten, findet das nicht wirklich sachgemäß und quittiert den Dienst. Die Handvoll Überlebende (auch hier wieder eine semi-typische Zusammensetzung, aus dem der Stoff der Drehbücher ist :)) kreuchen nun auf einem scheinbar leblosen Wüstenplaneten und vermissen das neue Album von Spritney Bears ganz und gar nicht.

Ungewöhnlich fürs Genre ist die durchaus vorhanden zu nennende Charakterisierung der Hauptrollen: Die Pilotin Fry (echt knuffig: Radha Mitchell; teilweise begleitet von leicht obszöner Kameraführung :)) fühlt sich nicht wirklich wohl in ihrer Haut als nun Ranghöchste; der Kopfgeldjäger Jons kommt alles andere als klar und ist arschlochmäßig auf ähnlicher Stufe anzusiedeln wie seine massiv Fitnessstudiogeschädigte "Beute" Ridick (Von Diesel) - wobei sich Ridick letztlich zur tragenden Figur der Story entwickelt. Komisch bloß, dass es Infrarotaugen im Knast bald schon für 20 Mentholzichten gibt <g>

Wie sich nämlich herausstellt, ist der Planet nicht so tot wie gedacht: Unterirdisch hausen haufenweise von nicht sehr streichelbedürftigen CGI-Viechern. Da diese Licht nicht vertragen, ist das auf einem ständig taghellen, von drei Sonnen beleuchteten Planeten eigentlich nur ein Problem, wenn eine Sonnenfinsternis auftritt. So wie zufällig in der Mitte des Films. DUMM aber auch!

Die Handlung selbst ist ziemlich simpel, dennoch macht "Pitch Black" Spaß: Darsteller, Inszenierung und der stampfende Soundtrack sind IMHO aus einem Guss und machen den Streifen zu einem kurzweiligen, spannenenden Opus.

Mr. Lucas, was sagt Ihnen das?

Noch was: www.kleinebrueste.de is noch frei!

In diesem Sinne klarkommen.de,

murphygibsschon.com

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